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BEWUßTSEINS- UND ORGANISATIONSENTWICKLUNG

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301<br />

hingehört.« 744 Mach scheint schon auf der instrumentellen Ebene etwas<br />

übersehen zu haben. Hätte er nicht nur die Psychoanalyse in<br />

Verbindung mit der Weiblichkeit (gekonnt und doch typisch Mann…)<br />

durch den Kakao gezogen, wäre ihm möglicherweise aufgegangen, daß<br />

der Penis biologisch und psychoanalytisch komplementär zum<br />

weiblichen Geschlechtsorgan zu sehen ist. Daß Geschlechterpolarität<br />

mehr bedeutet, als biologische und trieblich determinierte seelische<br />

Polarität, muß aus instrumenteller Sicht jedoch für Mach und Freud<br />

gleichermaßen weitgehend im Dunkeln bleiben.<br />

6. Der Weg von Zersplitterung und Entfremdung von Menschen zu<br />

oberflächlichen Egozentrikern harmoniert schließlich mit den vielfältigen<br />

kriegsartigen Verhaltensmustern. Die oben skizzierte Dominanz der<br />

kriegerisch-aggressiven (unerlöst-männlichen?) Haltung führt zu vielfältigen<br />

Ausdrucksformen, die qualitativ in harmonischer Weise<br />

destruktive Muster bilden. Diese Harmonie wird sichtbar in kriegerischen<br />

Metaphern der Kommunikation des Menschen, der Konzepte und<br />

Realitäten von Ökonomie und Politik, wissenschaftlichen Handlungsmustern<br />

(einseitiges Falsifizierungsstreben versucht Zerstörung fremder<br />

Konzepte) sowie in den Metaphern „Maschine“ und „Funktionalität“,<br />

die in traditioneller Form alles und jeden zwingen soll, aufgrund vorgedachter<br />

Muster zu funktionieren. 745 Mit dieser überzogenen Dominanz<br />

harter und tendenziell gewalttätiger Grundmuster sind qualitativ gleichartige<br />

Verzerrungen und/oder Ausblendungen und Verluste verbunden.<br />

Mit der Grundhaltung „Kampf und Krieg“ sind häufig vereinseitigte,<br />

übersteigerte, (mit „Rationalität“) verdeckte und/oder unbewußte<br />

Aggressionen verbunden. Diese erschweren Gemeinschaftsbildung,<br />

Verstehen, Einfühlen, gegenseitigen Respekt und Reifung miteinander.<br />

Aggressionsenergie ist als solche jedoch nicht schlecht, sondern auch<br />

notwendig, um tradierte und schädlich gewordene Haltungen und<br />

Strukturen durch für die Zukunft fruchtbarere ablösen können 746 . Damit<br />

diese Energie jedoch kultiviert und fruchtbar werden kann, braucht es<br />

bei den Beteiligten die positive Haltung der »Selbstkonfrontation und<br />

Selbstentwicklung« 747 .<br />

744 Pauli et al. 1992, S. 105<br />

745 Vgl. auch Morgan 1997, S. 24, S. 27.<br />

746 Das Urprinzip Aggression (aggredere (lat.): herangehen) wird bei Dahlke 2003, S. 17-154<br />

besprochen.<br />

747 Zu Konzept und Bedeutung von »Selbstkonfrontation und Selbstentwicklung« vgl. Glasl 1998, S.<br />

54 ff.

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