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BEWUßTSEINS- UND ORGANISATIONSENTWICKLUNG

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„Unendlich“ große Schwarze Zahlen zu erreichen ist das höchste Ziel und<br />

zur in den Schatten gefallenen Großen Mutter der Ökonomie geworden. Aus<br />

dem Weiß der katholischen Gottesmutter Maria ist im Schatten der<br />

„Religion der Schwarzen Zahlen“ das von unsichtbarem Sinn geprägte<br />

Handeln von Ökonomen (und Technokraten und Wissenschaftlern)<br />

geworden. Sie teilen den Aberglauben, alles „effiziente“ Handeln könne<br />

ungeachtet seines Sinns und seiner Konsequenzen zu Schwarzen Zahlen<br />

führen und Menschen und Organisationen blieben dabei geistig-seelisch<br />

unbeschriebene weiße Blätter. Und wie der Teufel das Weihwasser und wie<br />

der Vampir Kreuz, Knoblauch und Sonnenlicht fürchten fast alle das blutrot<br />

der roten Zahlen – der Farbe des Teufels. Auf dem Altar der<br />

Mammonologie werden mit zunehmender Furcht die Opfergaben ritueller<br />

Cost-Cutting Programme immer mehr, immer rasender, immer blutiger und<br />

die Opfer immer weniger und immer seltener betäubt – Herzblut,<br />

Menschenblut auf den Altären der Großen Mutter der Ökonomie – der<br />

Göttin Schwarze Zahlen und ihres Helfers – dem Teufel rote Zahlen. Jedoch<br />

befindet sich auch in der real existierenden kapitalistischen Wirtschaft über<br />

die Formen von Abglanz hinausweisend das qualitativ wertvollste Angebot<br />

zu tieferer Erkenntnis in den Augenblicken und Phasen von Dunkelheit und<br />

Schwärze. Die mit dem Begriff „Schwarzer Freitag“ wiederholt<br />

aufgetretenen Phänomene und die anschließenden Depressionen verweisen<br />

auf diesen Umstand. Es geht wohl auch hier darum durch das Tor der<br />

Dunkelheit, der Schwärze und des Sterbens hindurch den Sinn des Lebens<br />

und den Sinn für das Leben neu zu entdecken.<br />

Das einseitig männlich geprägte Ideal des Umgangs mit Geld verdrängt die<br />

Notwendigkeit des Gebens fast völlig hinter dem zur Habgier ausgeuferten<br />

Nehmen und findet daher die lebendige Mitte im bewußten Ausgleich von<br />

Geben und Nehmen nicht. Lietaer beschreibt den Sinn dieses Zusammenhanges,<br />

indem er durch die Schwarze Madonna hindurch den Verlust der<br />

„Großen Mutter“ und deren Schattenaspekte aufarbeitet – der Gier und der<br />

Knappheit. Schönen Gruß an kapitalistische Ideale. Die damit verbundene<br />

Verdrängung vielschichtiger nährender Qualitäten hängt eng mit der<br />

aktuellen Dominanz der beiden polaren Schattenseiten des Archetyps<br />

„Herrscher/König“ zusammen, die beide stark von Angst besetzt sind: dem<br />

Tyrannen und dem Schwächling. 316 Der Tyrann kompensiert mangelnden<br />

inneren Halt sowie Angst vor Abweichendem und Starkem durch rigide und<br />

aggressiv-niederhaltende Kontrolle, während der Schwächling vor lauter<br />

316 Vgl. Lietaer S. 96 ff. und S. 139, Fußnote 447.

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