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BEWUßTSEINS- UND ORGANISATIONSENTWICKLUNG

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600<br />

Zeitsparkasse – den Räubern von Leben(-squalität) – in Rauch aufgehen zu<br />

lassen.<br />

Anagarika Govinda formuliert die mit oberflächlichen Beschleunigungsversuchen<br />

verbundene Tiefendimension des Umgangs mit Zeit so: » Die<br />

künstliche maschinell regulierte Zeit des modernen Menschen hat ihn nicht<br />

zum Herrn, sondern zum Sklaven der Zeit gemacht; je mehr er versucht,<br />

Zeit zu gewinnen, desto weniger besitzt er sie. Es ist, als ob wir einen Fluß<br />

in einem Eimer einfangen wollten, ohne uns zu vergegenwärtigen, daß es ja<br />

gerade das Fließen, die Kontinuität seiner Bewegung ist, die den Fluß<br />

ausmacht. Das gleiche trifft auf die Zeit zu: nur wer sie in ihrer Fülle, in<br />

ihrem ewigen lebensspendenden Rhythmus akzeptiert, in der ihre Kontinuität<br />

besteht, kann sie meistern und sich zu eigen machen. Indem wir die Zeit<br />

in dieser Weise akzeptieren und willig in uns aufnehmen, ohne ihrem Fluß<br />

zu widerstreben, verliert sie ihre Macht über uns. Wir werden von ihr wie<br />

auf dem Gipfel einer Woge getragen, ohne von ihr verschlungen und in die<br />

Tiefe gezogen zu werden, und ohne den Blick für unsere essentielle<br />

Zeitlosigkeit zu verlieren.« 1408<br />

13.4 Nicht-rationale Realitäten in Organisationen II<br />

13.4.1 Märchen, Mythen und „die“ Moderne: Grundsätzliches und<br />

Zusammenhänge<br />

Im aktuellen Sprachgebrauch wird der Begriff Märchen oft mit Kindergeschichten,<br />

Aberglaube und Vergangenheit gleichgesetzt. Märchen und<br />

Mythen im Zusammenhang mit modernem Bewußtsein und Organisationen<br />

anzuschauen, mag daher auf den ersten Blick befremdlich oder unangemessen<br />

erscheinen. Wesen wie Feen, Kobolde und Zauberer, Aschenputtel,<br />

Drachen, Narren, Könige, Vampire, Teufel und sonstiges „Phantastische“<br />

bilden jedoch höchst lebendige nicht-rationale Anteile der eigenen Seele ab.<br />

Märchen als kindisch abzuwerten und zu verdrängen hilft daher nur<br />

vordergründig. Sie sind vermutlich gerade für sich rational gebende<br />

Erwachsene unbewußt angstbesetzt. Wer wagt es schon in die eigenen<br />

Untiefen und Abgründe zu schauen? Wer von denen, die es wagen, kann<br />

jederzeit der Versuchung widerstehen, sich mit Grausen abzuwenden oder<br />

gar das Grausen in Form von Projektionen nach außen zu wenden? Das<br />

Märchen wird also von Masken moderner Rationalität verdrängt. Mythische<br />

Gestalten sind so heutzutage eher zu platten geldscheffelnden und geld-

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