25.12.2013 Aufrufe

BEWUßTSEINS- UND ORGANISATIONSENTWICKLUNG

BEWUßTSEINS- UND ORGANISATIONSENTWICKLUNG

BEWUßTSEINS- UND ORGANISATIONSENTWICKLUNG

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

85<br />

2.6 Zusammenfassung<br />

Das Organisationsmodell von Erich Gutenberg ist funktional von den<br />

Möglichkeiten der rationalen Kombination von Produktionsfaktoren aus<br />

aufgebaut. Es ist ein Beispiel für die Möglichkeiten und Grenzen funktionaler<br />

Konzepte der Organisation. Diese erfassen angemessen die linearanalytisch<br />

beschreibbaren materiellen und strukturellen Aspekte organisatorischer<br />

Existenz und blenden aus, was das Werden von Organisationen<br />

prägt: die sich der funktional deterministischen Steuerung entziehenden<br />

geistig-seelischen Prozesse menschlichen und organisatorischen Werdens<br />

und die dazugehörigen sozial vernetzenden Prozesse in und zwischen<br />

Organisationen. In sich sind solche Konzepte, wenn sie wie bei Gutenberg<br />

sauber durchgearbeitet sind, zumeist frei von wesentlichen Widersprüchen.<br />

Sie stehen jedoch zu den durch sie nicht abgedeckten Realitätsanteilen im<br />

Widerspruch.<br />

Joseph Schumpeters Konzept der schöpferischen Zerstörung steht in<br />

Konzeptionierung, Rezeption und Anwendung für vielschichtige Qualitäten.<br />

Es steht zunächst in besonderer Weise für die selektive Zitierung und<br />

Anwendung von elementaren Konzepten, weil es in Theorie und Praxis<br />

marktwirtschaftlichen Unternehmertums unter Abwehr der sozialistischen<br />

Grundhaltung Schumpeters hohe Bedeutung hat. Die grundlegende Leistung<br />

Schumpeters wird jedoch bis heute nur teilbewußt beachtet: Die „kapitalistische“<br />

Welt ist so geformt, daß Organisationen und Wirtschaft in Abwehr<br />

elementarer Lebensrealitäten ewig wachsen und gedeihen wollen. Schumpeters<br />

Konzept basiert jedoch auf der archetypischen Tatsache, daß Werden<br />

und Vergehen Teil jeden Lebens sind. Eine elementare Qualität von<br />

Innovation wird damit deutlich: Damit Neues gedeihen kann, muß Altes<br />

vergehen und sterben dürfen. Vor jedem Neubeginn steht also das Loslassen<br />

an. Da konstruktive Ansätze für Abbauprozesse zur Zeit weit weniger<br />

vorhanden sind, als für Wachstumspfade, wird solches zumeist bestenfalls<br />

teilbewußt gelebt 244 . Nicht-Rationalität und die Realitäten von Bewußtem<br />

und Unbewußten werden von Schumpeter selbst nicht besprochen. Bei<br />

genauerer Betrachtung ist solches jedoch im Typus des egoistisch motivierten<br />

Unternehmers Schumpeterscher Prägung sichtbar. Dieser zerstört mit<br />

immer neuen Konstrukten schöpferisch das Alte, bis der Kapitalismus selbst<br />

zerstört ist, da sich im Zuge seiner Tätigkeit Monopole bilden. Irrational<br />

Prozeßerfolges von unterschiedlich gearteten Unternehmen, die erfolgreich und „anders“ sind.<br />

(Vgl. Glasl et al. 1996, Morgan 1997, Pullig 2000.)<br />

Initiativen zum fairen Handel, Ansätze mit Mutter Erde gesund und heilsam umzugehen, Attac<br />

sind weiter Beispiele, die in diesen Zusammenhang gehören.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!