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BEWUßTSEINS- UND ORGANISATIONSENTWICKLUNG

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511<br />

hochtechnisierte Sichtweise auf Krankheit, die in der „Schulmedizin“<br />

ausgebildet ist, ist in einer Krise, die zur Zeit vordergründig überwiegend<br />

als Finanzierungskrise diskutiert wird. Zugleich treten wie zu den<br />

funktionalen Sichtweisen auf Organisation zunehmend auch erweiternde<br />

und alternative Betrachtungs- und Handhabungsweisen hinzu. Ohne es zu<br />

vertiefen: Analog zu den verschiedenen Sichtweisen der Heilkünste auf den<br />

Menschen und seinen Gesundheitszustand existieren, idealtypisch und<br />

vereinfachend formuliert, verschiedene Heilungsprinzipien. Sie entsprechen<br />

genauso dem Menschenbild, das ihnen zugrundeliegt, wie das auf Verhalten<br />

von Menschen in Organisationen zutrifft:<br />

1. Schulmedizinische Behandlungen basieren auf dem Prinzip, den Körper<br />

auf funktionaler Ebene der Wiederherstellung oder Optimierung eines<br />

als gesund definierten „alten“ oder verbesserten Zustandes unter Inkaufnahme<br />

von aus dem Bewußtsein und dem bewußten Umgang verdrängten<br />

Nebenwirkungen zugänglich zu machen. Sie sind eine Übertragung<br />

des naturwissenschaftlich-technischen Ansatzes auf den Menschen und<br />

in Abhängigkeit vom Krankheitsbild mehr oder weniger angemessen,<br />

aber naturgemäß nie umfassend. 1235 Es wird aus dieser Perspektive<br />

weitgehend ignoriert, daß Lebensprozesse, auch wenn sie gesund<br />

verlaufen, durch Wandel und Verwandlung geprägt sind.<br />

2. Alternative Heilmethoden wie anthroposophische Medizin, asiatische<br />

Heilmethoden, Homöopathie und naturheilkundliche Verfahren<br />

integrieren auf unterschiedliche Art blinde Flecken der „Schulmedizin“.<br />

Eine gesundheitsfördende und immunstärkende Lebensweise und der<br />

Verzicht auf krankmachende Verhaltensweisen gehört nicht nur im Sinne<br />

von Krankheitsprävention, sondern auch im Sinne von Entwicklung zu<br />

diesem Thema. – Der Ansatz von Friedrich Glasl, in Organisationen<br />

Gesundheit sozialer und geistig-seelischer Faktoren abhängt und daß finanzieller Erfolg<br />

nachhaltig durch ausufernde Krankheits- und Sozialkosten beeinträchtigt wird.<br />

1235 Therapiemethoden sind Operation, physiotherapeutische Methoden und pharmazeutischchemische<br />

Behandlung. Stichworte für die damit verbundene Haltung sind<br />

Krankheitsbekämpfung, Symptomunterdrückung und Symptombeseitigung. Alternative Ansätze<br />

wie die Homöopathie kennen auch Phänomene wie Symptomverschiebungen infolge von<br />

allopathischen Therapien.<br />

Ein Patient, der sich einmalig einen gebrochenen Arm zugezogen hat, ist mit einer rein<br />

funktionalen Therapie angemessener zu behandeln, als ein Patient mit einer schweren<br />

Magenerkrankung. Entsprechende funktionale Therapien sind die Schienung des Armes bzw. eine<br />

medikamentöse Pufferung der Magensäure oder eine operative Entfernung erkrankten Gewebes.<br />

(Zu funktionalen Aspekten des Magens und seiner Erkrankungen vgl. Pschyrembel 1998, S. 966<br />

ff.) Bei einer Magenerkrankung ist die unmittelbare Beteiligung von Lebensumständen und der<br />

inneren Haltung des Patienten zu diesen Umständen für Krankheits- und Heilungsverlauf<br />

vermutlich weit bedeutsamer, als bei einem Patienten mit gebrochenem Arm. Bei einer<br />

funktionalen Therapie des Magens wird also mehr vom Wesentlichen des Krankheitsprozesses

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