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BEWUßTSEINS- UND ORGANISATIONSENTWICKLUNG

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577<br />

formt, indem er wissenschaftliche Bilder des Bewußtseins als »informatorische<br />

Bilder für Bilder aus der Neurologie (man denke an die wunderbare<br />

Rolle des Wortes Neuron in der KI-Forschung) [auffaßt]. Diese Bilder –<br />

etwa die sogen. „Symbolical Architectures for Cognition“ oder gar die<br />

verschiedenen Darstellungen des denkenden Apparats durch Produktionssysteme<br />

[…] sind wie der Behaviorismus nichts anderes als Beschreibungen<br />

extern registrierter, doktrinär vorklassifizierter Vorgänge. Sie sind, wie er,<br />

Produkte eher einer Dialektik der wissenschaftlichen Institutionen als einer<br />

Dialektik der Wissenschaft. Vielfach gemahnt, wie Kritiker insinuiert<br />

haben, die kognitive Psychologie an eine Anthropologie, wie sie<br />

Marsmenschen (oder besser noch: Beamte) vielleicht betreiben würden;<br />

jedenfalls sehen manche ihrer Ergebnisse so aus, als wären sie von ihren<br />

eigenen KI-Programmen produziert. Die ganze Entwicklung ist geradezu<br />

paradox, denn es gibt keine psychologische Theorie (ich meine sogar<br />

überhaupt keine wissenschaftliche Theorie) die nicht letztlich in der<br />

Selbstbeobachtung wurzelte.« 1375 »Gleichzeitig ist die Informationstheorie,<br />

hinsichtlich der Information als Wirkungsweise der Kräfte der Ordnung, die<br />

Kulmination des Pragmatismus. Das „alles sehen, alles hören, alles sagen“<br />

der Entscheidungshelfer bringt auch den letzten Gauloise-Typ in die<br />

Wahrheit, in die Währung, und sogenannte Facts und ´Daten´, die sich zum<br />

Unglück des Lesers die Aufmerksamkeit des Apparats und damit<br />

gespenstische Realität zugezogen haben, schaffen ein System<br />

kommunizierender Gesäße, wie es einförmiger auch nicht die<br />

Anstrengungen gewaltsamer Indoktrination zuwege gebracht haben.« 1376<br />

Ein langjähriger Kollege von Stephen Hawking, Roger Penrose, hat ein<br />

weiteres sinnvolles Buch zum Thema veröffentlicht «Computerdenken: des<br />

Kaisers neue Kleider oder die Debatte um die künstliche Intelligenz,<br />

Bewußtsein und die Gesetze der Physik.». 1377<br />

Für Management-Informationssysteme gilt dabei: Sie sind tendenziell<br />

äußerlich einfach (im Sinne von technischer Ergonomie wie Maustechnik,<br />

Fenstertechnik) trotzdem unübersichtlich (wegen einer Unmenge von<br />

Funktionen) und dem Nutzer hinsichtlich ihrer Funktionsbasis und<br />

Grundannahmen mit vertretbarem Aufwand zumeist nicht zugänglich.<br />

Daraus folgt eine zunehmend größere Kluft zwischen äußerem Schein<br />

(Benutzeroberfläche) und innerem Sein (Algorithmen und Maschinenlo-<br />

1375 Wiener 1996, S. 200<br />

1376 Wiener 1996, S. 10 f.<br />

1377 Penrose 1991

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