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BEWUßTSEINS- UND ORGANISATIONSENTWICKLUNG

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xii<br />

Wirklichkeit selbst auf. 1526 Daraus schließe ich, daß eine rein materielle<br />

Welt nicht real existent ist und nicht existent sein kann. Innerhalb der rein<br />

materiellen Welt wurde weiterhin gefunden, daß folgendes gelten würde,<br />

wenn sie denn existieren würde:<br />

1. Die Wirklichkeit ändert sich durch das Erkanntwerden durch den Menschen.<br />

2. Es existiert keine absolute Subjekt-Objekt-Spaltung, sondern der<br />

Mensch ist integrierter Teil der Wirklichkeit.<br />

3. Die volle Wirklichkeit entsteht erst durch das Erkennen.<br />

4. Mit dem Erkennen ist gleichzeitig eine Erweiterung der menschlichen<br />

Handlungsmöglichkeiten gegeben.<br />

Die Betrachtung der Hypothese der rein-materiellen Welt ist ohne einen<br />

abschließenden Blick auf die Frage unvollständig, was es bedeutet, ein rein<br />

materielles Weltbild für sich zu übernehmen. Mit Rupert Sheldrake kann<br />

konstatiert werden:<br />

»Die Materie ist deshalb so dicht, weil sie so tief habituell ist. […] Sich<br />

selbst überlassen, würden Gewohnheiten fossilieren, und die ganze Welt<br />

würde völlig monoton habituell.« 1527<br />

Zu Feld 2 des Tableaus: Die Annahme ist nun, daß die Welt Wirklichkeit in<br />

Form von Geist und Materie beinhalte. Es besteht eine Erkenntnisgrenze<br />

zwischen der geistigen und der materiellen Seinssphäre, die für den Menschen<br />

von nicht überwindbarer Natur ist. 1528 Dann läßt sich folgende Grundstruktur<br />

der hier postulierten Welt ableiten:<br />

Der geistige Inhalt der Welt gibt der Welt eine stabile Grundordnung, deren<br />

materielle Auswirkungen wir mit Hilfe von Vorstellungen betrachten können.<br />

Die materiellen Auswirkungen des geistig-begrifflichen Gehaltes der<br />

1525 Unter Überschreitung der logischen Grenzen des Denkexperiments wird das „Nichts“ zu etwas,<br />

das nicht „Nichts“ im umgangsprachlichen Sinn ist. Das Nichts, in dem die Alltagswelt zeitweilig<br />

aus dem Bewußtsein zurückgedrängt wird, hat ganz anderen Charakter: »Dieses Nichts, in dem<br />

der Mensch Gott schaut, ist also kein Zustand, keine bloße Abwesenheit, sondern der Raum, in<br />

dem Gott dem menschlichen Geist in ungeahnter Lebendigkeit und Tiefe begegnet. Erst in<br />

diesem Nichts ist unser Gotteserleben reine Begegnung, frei von aller Einbildung und allem<br />

Götzendienst. Das Nichts ist die heiligste Wohnstätte Gottes. Betrete diesen Tempel – und du<br />

weißt nicht mehr wie dir geschieht. […] Weil aber jeder Gedanke, jedes Bild, jedes Gleichnis,<br />

jede Vorstellung, jedes Wort, aber auch jedes Gefühl und jede Erfahrung im Geschaffenen<br />

wurzelt, ist Gott nur im Nichts unmittelbar zu erkennen. […] Das Nichts der Mystik ist vor allem<br />

das Fehlen jeder Distanz: Nichts steht mehr zwischen mir und der Wahrheit. Das Nichts wird zum<br />

Raum, in dem ich Wahrheit erlebe.« (Schmid 1990, S. 46, S. 48)<br />

1526 Karl Popper stellt fest, daß sich eine rein materielle Welt ebenfalls aufgrund der Instabilität aller<br />

Materie aus der Sicht der Physik als instabil erwiesen hat, wobei er die Welt der Physik allerdings<br />

argumentativ nicht verläßt. Er argumentiert mit physikalisch meßbarer Energie. (Vgl. Popper in:<br />

Popper et al. 1982, S. 26 ff.)<br />

1527 Sheldrake et al. 1997, S. 29<br />

1528 Vgl. Kant 1960, fünfter bis achter Satz mit Folgerungen und Erläuterungen.

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