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BEWUßTSEINS- UND ORGANISATIONSENTWICKLUNG

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kann«. Dementsprechend gilt auch: »Organisationen und Gesellschaften<br />

sind Möglichkeiten und Einschränkung für den Menschen. Er ist ihnen nicht<br />

hilflos ausgeliefert, sondern muß sich mit ihnen aktiv auseinandersetzen, um<br />

seine zu ihm passende, d.h. authentische Antwort darauf zu geben und<br />

folglich Verantwortung auf sich zu nehmen.« 1084<br />

Für jede Phase der Entwicklung einer Organisation gelten vor diesem<br />

Hintergrund andere Werte und Grundkonzepte sowohl im Innenverhältnis<br />

als auch in den Außenbeziehungen. Das führt dazu, daß bei jedem Phasenübergang<br />

eine Erneuerung und Umformung des Denkens und Handelns<br />

erfolgt. Der Wandlungsprozeß im Übergang wird von dem Wandel gelebter<br />

Grundüberzeugungen getragen. 1085 In ihrer Biographie wird die<br />

Entwicklung von Organisationen durch eine wechselnde Dominanz der<br />

Subsysteme nach innen getragen und gekennzeichnet.<br />

Die nach außen gerichtete Dominanz eines Subsystems im Leistungsprozeß<br />

bestimmt die Organisationsart. Die nach innen gerichtete Dominanz eines<br />

Subsystems im individuellen biographischen Prozeß bestimmt die Entwicklungsphase,<br />

in der sich eine Organisation befindet. Damit gestaltet sich<br />

organisatorisches Leben insgesamt in jeder Phase in einem neu gestalteten<br />

Feld der Polarität Innen-Außen. Entwicklung von Organisationen ist vor<br />

diesem Hintergrund im Sinne des Organismusmodells von Glasl et al. ein<br />

Wandlungsprozeß, der sich in allen Subsystemen von Organisationen<br />

Ausdruck verschafft. Die einzelnen Elemente der Subsysteme stehen dabei<br />

nicht im Gegensatz, sondern in einem fruchtbaren Spannungsverhältnis<br />

zueinander, aus dem heraus die spezifische Vitalität von Organisationen<br />

gespeist wird. 1086<br />

Das, was ist, das, was wird und schließlich das, was werden kann, bildet<br />

organisatorisches Leben aus. Auf Organisationen bezogen beinhaltet diese<br />

Sicht auf Entwicklung jedoch nicht nur, daß Organisationen selbst von<br />

Umwandlungen erfaßt und umgewandelt werden. Die Mitarbeiter sind<br />

ebenfalls als Person mit Denken, Fühlen und Wollen betroffen und<br />

engagiert. Jeder Mitarbeiter ist dabei entsprechend der umfassenden Gestalt<br />

der Subsysteme Teil aller Subsysteme, wenn auch mit unterschiedlichen<br />

Gewichtungen. Er braucht das technisch-instrumentelle Subsystem zur<br />

Bereitstellung von Ressourcen, er ist Träger von Rechten und Pflichten<br />

sowie Träger von Ideen, Idealen und Kultur. Wenn es ernst mit Wandel<br />

wird, kann man daher auch nicht mehr lau sein.<br />

1084 Vgl. Glasl et al. 1996, S. 22 f., S. 203.<br />

1085 Vgl. Glasl et al. 1996, S. 104 f., S. 198 f.<br />

1086 Vgl. Glasl et al. 1996, S. 18.

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