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BEWUßTSEINS- UND ORGANISATIONSENTWICKLUNG

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schlechtere Gewinnsituation sorgen. Die Konkurrenzfähigkeit des betroffenen<br />

Standorts sinkt darüber hinaus, weil Sozialkosten wie erhöhte Krankenkosten<br />

und Arbeitslosigkeit im Unternehmen und auf Staatsebene kostenerhöhend<br />

wirken. Das Problem des Vernachlässigens der komplexen Folgen<br />

eigenen Handelns wirkt in dieser Weise negativ auf die eigene Organisation<br />

zurück.<br />

Die Umweltverträglichkeit von Produkten mit meßbaren, statistisch erfaßten<br />

und nachhaltig gesenkten Emissionen in die Umwelt zu begründen kann<br />

vollständig irreführend sein, z.B.:<br />

Die gentechnische Veränderung von „Nutzpflanzen“ dahingehend, daß sie<br />

selbst Gifte gegen Schädlingsbefall produzieren, kann aus der Sicht<br />

technisch-industriellen Landbaus das Sprühen von Herbiziden und Fungiziden<br />

reduzieren oder überflüssig machen. Die Absenkung eines solchen vom<br />

Menschen vollzogenen Gifteinsatzes schont die Umwelt. Zugleich entstehen<br />

„Nebenwirkungen“, die vorher nicht da waren. Abgewandelte Gifte<br />

entstehen, Giftqualitäten, Giftwirkungen und Giftausbringungsmethoden<br />

ändern sich so, daß direkter auf Flora und Fauna des Biotops eingewirkt<br />

wird als vorher. Genwanderung findet statt, Insekten und Insekten vertilgende<br />

Tiere können geschädigt werden, das ökologische Gleichgewicht<br />

wird beeinflußt, die Wirkung beim Verzehr durch den Menschen ist unklar.<br />

Der Versuch, Anbauflächen gentechnisch manipulierter Nutzpflanzen und<br />

nicht gentechnisch manipulierter Kulturpflanzen so zu trennen, daß keine<br />

gegenseitigen „Verunreinigungen“ stattfinden, ist darüber hinaus von<br />

vornherein in einer Weise zum Scheitern verurteilt, die man schon wieder<br />

lustig finden könnte, wenn es hier nicht an die Lebensgrundlagen von<br />

Mensch und Natur ginge. Es gibt vermutlich keine Möglichkeit, Bienenvölker<br />

dazu zu bewegen, ausschließlich entweder gentechnikfrei oder gentechnisch<br />

veränderte Pflanzen zu bestäuben. sIm Interessengeflecht von Bauern<br />

verschiedener Herkunft und Grundhaltungen (biologisch-dynamisch,<br />

konventionell-biologisch oder chemisch-industriell), Saatgutindustrie,<br />

chemischer Industrie und Landwirtschaftspolitik dürfte angesichts natürlicher<br />

und technischer Koevolution von Nutzpflanzen schon die Definition<br />

dessen, was verunreinigt ist und was nicht, schwierig sein.<br />

Verunreinigungsstatistiken sind in diesem Zusammenhang also mit Vorsicht<br />

zu genießen. Von den Schwierigkeiten, im Zusammenhang mit<br />

Vermarktungsinteressen korrekte Angaben zu erhalten ganz zu schweigen.<br />

Das Problem „Verunreinigung des Erbguts“ kann zudem schon vor seiner<br />

statistischen Erfassung mit mehr oder weniger Vorsatz buchstäblich<br />

gegessen sein.

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