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BEWUßTSEINS- UND ORGANISATIONSENTWICKLUNG

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372<br />

9.5.2 Praktische Konsequenzen<br />

Der gängige Umgang mit Computern und Zahlenwerken ist äußerlich<br />

zweckorientiert. Man erlernt formale Beschaffenheit und/oder die Anwendungsmöglichkeiten<br />

der analytisch-rationalen Systeme EDV und Statistik<br />

auf analytisch-rationalem Weg, soweit es interessant oder notwendig<br />

erscheint und die Fähigkeit und Bereitschaft sich mit Formalismen auseinanderzusetzen<br />

reicht. Es entsteht so die paradoxe Situation, in diesen<br />

analytisch-rationalen Systemen zu sein, ohne daß ein unmittelbar inneres<br />

Wahrnehmen der inneren Qualitäten, Grenzen und Verbindungen dieser<br />

Teile der Lebensrealität entsteht. Diese Situation ist in ihrer Grundqualität<br />

typisch für den modernen „Fachmann“, der mechanistisch-naturwissenschaftlichen<br />

Prinzipien folgend aufgrund menschengemachter „Sachzwänge“<br />

seinen Dienst tut. Er trennt wie eine lebende Binärvariable sein<br />

Tun von dem Sinn und den Folgen dieses Tuns ab. In diesen „Sachzwängen“<br />

wirken so nicht selten die zum kollektiven Schatten konventioneller<br />

technisch-wissenschaftlicher Haltung zählenden Grundqualitäten von<br />

„Wertfreiheit“ und „Rationalität“ 937 . Diese kontemplativ anzuschauen ist<br />

sinnvoll, weil sie typisch für die kulturelle Prägung und Sozialisation<br />

„westlicher“ Menschen sind.<br />

Die Abdrängung des Bewußt-Qualitativen durch das nur vermeintlich<br />

Wertfreie und Rationale ist die ethisch-moralische Basis für Schreibtischtäter,<br />

deren pflichtbewußte rationale Diensterfüllung als Rädchen im jeweiligen<br />

„Getriebe“ im Extremfall eine notwendige Voraussetzung des Eintritts<br />

grausiger Folgen ist. So kann die Organisation der Logistik von politisch<br />

motiviertem Völkermord und in der einseitig egozentrisch motivierten<br />

(→Gewinnmaximierung) Zerschlagung „fremder“ tradierter Wirtschaftsstrukturen<br />

mit der Folge von Hungersnöten und/oder ökologischen Katastrophen<br />

funktionieren. Die Dringlichkeit von erhellender Schattenarbeit<br />

kann offenbar nicht höher sein.<br />

Das Umwandeln der zumeist unbewußt und gewohnheitsmäßig geschehenden<br />

Gefolgschaft zum „Rationalen“ in einen bewußten und Vernunft<br />

suchenden Umgang benötigt den inneren Zugang zu den Grundqualitäten<br />

dieses Systems und zu der eigenen Stellung darin. Dafür ist die Entwicklung<br />

kontemplativer Haltungen und Betrachtungen vonnöten. Es zeigt sich so die<br />

Notwendigkeit, das Analytisch-Rationale und das Anti-Kontemplative

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