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BEWUßTSEINS- UND ORGANISATIONSENTWICKLUNG

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2. Die äußerliche Vielfalt der Warenwelt und Marken suggeriert<br />

oberflächlich mehr Vielfalt, als in der Massenwelt gleichartiger Waren<br />

von Großproduzenten mit unterschiedlichen Verpackungen aller Art<br />

(Bezeichnung, Werbung, Benutzeroberfläche, künstliche Aromastoffe<br />

in Nahrungsprodukten usw.) vorhanden ist. Die Dominanz funktionaltechnischer<br />

Prinzipien hat eine zusätzliche Vereinheitlichung bewirkt.<br />

3. In der aktuell noch vorherrschenden traditionellen Ökonomie sind<br />

wesentliche Phänomene zu beobachten, die immer noch der mechanistischen<br />

Physik Isaac Newtons entsprechen wie Meßbarkeit, Denken in<br />

Gleichgewichtsmodellen, Kontrollierbarkeit. Das marktliberale Modell<br />

des Ausgleichs von Angebot und Nachfrage anhand des Preises korrespondiert<br />

eng mit der Newtonschen Idee von Kraft und Gegenkraft, die<br />

sich ebenfalls ohne menschlichen Eingriff ausgleichen. So wie die<br />

Hebelgesetze kausal physikalische Phänomene hervorrufen, anhand<br />

derer der Mensch einen Teil der Welt „aus den Angeln heben“ kann,<br />

gilt das Dogma der Nutzbarkeit und Machbarkeit. In der Avantgarde der<br />

Physik greift man nicht mehr auf Newtons Physik zurück. Die Prinzipien<br />

der Einheit und Synchronizität legen nahe, daß ein radikaler Umbruch<br />

der derzeit geistig-kulturell zurückhinkenden Ökonomie zu<br />

erwarten ist.<br />

4. Die Idee der Wertfreiheit der Wissenschaft und das Konstrukt des<br />

„homo oeconomicus“ entspringen der gleichen Grundhaltung, die Qualitatives,<br />

Ethisches und Geistiges und damit auch inhaltliche und<br />

menschliche Verantwortung ablehnt. Daraus folgen im Prinzip ähnliche<br />

Konsequenzen von Umweltzerstörung, sozialer Zersplitterung, Entfremdung,<br />

geistig-kultureller Leere einerseits und wachsenden Fähigkeiten,<br />

auf materiell-technischer Ebene Manipulationen zu vollziehen,<br />

andererseits. Sie produzieren die gleichen egoistischen, narzißtischen<br />

und autistischen „Risiken und Nebenwirkungen“ des Menschen und<br />

hängen beide dem Ideal individueller Nutzenmaximierung an, indem<br />

der Wissenschaftler Kenntnismaximierung und Maximierung der<br />

Manipulationsfähigkeit und der wirtschaftende Mensch gleichermaßen<br />

die Maximierung wirtschaftlichen Nutzens anstreben soll. In diesen<br />

Bildern ist jeweils die für die abendländische Rationalität typische<br />

Subjekt-Objekt-Spaltung enthalten. Wissenschaftler spalten sich in<br />

Scheinobjektivität von der Beteiligung ihres Tuns im Forschungsprozeß<br />

ab und erliegen der Illusion, sie seien neutrale und nicht-teilnehmende<br />

Beobachter. Arbeiter spalten sich von dem Sinn ihres Tuns soweit ab,<br />

daß Entfremdung entsteht. Marktteilnehmer (Menschen in

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