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BEWUßTSEINS- UND ORGANISATIONSENTWICKLUNG

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zum ausgereiften sozialen Subsystem« in der Integrationsphase. In der<br />

Integrationsphase soll jeder befähigt werden, im Sinne des Ganzen und mit<br />

einem weitgehenden Maß von Eigenverantwortung aus sich heraus zu<br />

handeln. Das Ganze ist in der Integrationsphase eine bestimmte Organisation.<br />

Mit dieser Phase kommt ein vollständiger Prozeß aus These, Antithese<br />

und Synthese zum Abschluß. Bleibt man vorerst in diesem dreischrittigen<br />

konzeptionellen Rahmen, folgt danach ein neuer Prozeß beginnend mit einer<br />

neuen These.<br />

Diese neue These beinhaltet im Konzept von Glasl und Lievegoed die<br />

Erweiterung bewußten organisatorischen Handelns über die Begrenztheit<br />

der eigenen Organisation in ein organisatorisches Biotop hinein. Das<br />

Konzept der Assoziationsphase bedeutet also einen Neuanfang, indem das<br />

bewußte Denken und Handeln über die Organisationsgrenzen hinausgeht.<br />

Im Licht der Entwicklung einer Spiraldrehung steht die These der<br />

Assoziationsphase daher vertikal über der These der Pionierphase.<br />

Die Pionierphase und die Assoziationsphase weisen gleichartige Qualitäten<br />

auf, die in der späteren Phase auf ein höheres Niveau von Bewußtheit und<br />

Komplexität gehoben werden. Damit geht eine über Organisationsgrenzen<br />

hinauswachsende Erweiterung des Bewußtseins von organisatorischem<br />

Handeln einher. Das flexible Eingehen auf Kundenwünsche durch den<br />

Pionier wandelt sich zum flexiblen bedarfs- und sinnorientierten kooperativen<br />

Wertschöpfungsstrom in der Assoziationsphase. Die Flexibilität und die<br />

Bedarfsorientierung des Leistungsprozesses bleibt und wird in einem<br />

komplexeren und weiter gespannten Umfeld möglich. Im Schatten der<br />

Entwicklung wandelt sich die Überhöhung und der Machtmißbrauch einer<br />

Pionierpersönlichkeit zum Schatten der Überhöhung von Organisationen<br />

und des Machtmißbrauchs durch viele, die assoziatives Wirtschaften<br />

egozentrisch zu Bereicherungen aller Art mißbrauchen 1213 . Die Möglichkeiten<br />

von sinnvollem Tun genauso wie die Möglichkeiten von zerstörerischem<br />

und mißbrauchendem Tun sind in dieser Entwicklung durch das<br />

verwandelte und ausdifferenzierte Auftreten dominanter „alter“ Qualitäten<br />

potenziert. So erscheint die Assoziationsphase als die Ausgangsthese einer<br />

weiteren Drehung der Spirale der Möglichkeiten von<br />

Organisationsentwicklung, die ansonsten noch im Nebel offener zukünftiger<br />

Entwicklungen – in vier Stufen? – verborgen sind.<br />

Zur Form der Spirale und ihren vielfältigen Erscheinungsformen in der materiellen Wirklichkeit<br />

und in Lebensprozessen vgl. Riedel 2002, S. 111 ff.<br />

1213 Markenkult bzw. Organisationskult nebst Konsumentendevotion ist ein Zeichen von Überhöhung.<br />

Es sind mir mehrfach Situationen begegnet, in denen ich den Eindruck hatte, daß moderne<br />

Organisationen Jubler und Fahnenschwenker in ähnlicher Weise bestellen, wie diktatorische<br />

politische Regimes es zu tun pflegen.

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