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BEWUßTSEINS- UND ORGANISATIONSENTWICKLUNG

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erschlossen haben. Ein Versuch „vollständiger“ Ausdeutung auf meiner<br />

eigenen Zugangsebene findet ebenfalls nicht statt. 1448<br />

Nach der Ankündigung seines Leidens und des Endes seiner irdischen<br />

Existenz sprach Jesus Christus zu seinen Jüngern:<br />

»Wenn zwei von euch übereinstimmen auf Erden in irgendeiner Sache, um<br />

die sie bitten: Es wird ihnen zuteil werden von meinem Vater im Himmel.<br />

Denn wenn zwei oder drei in meinem Namen zusammen sind, dann bin ich<br />

mitten unter ihnen.« 1449<br />

Bleibt man in einem ersten Schritt der Deutung eng am Text, können<br />

verschiedene Inhalte herausgearbeitet werden. Mit der Zahl zwei oder drei,<br />

die sich in Gemeinschaft zusammenbegeben, ist die besondere Qualität von<br />

Kleingruppen angesprochen. Es geht also nicht um individuelle Mystik und<br />

Christusbegegnung, die zunächst nur eine Person einem Wandlungsprozeß<br />

unterzieht. Es geht auch nicht um im außen wirkende Massenaufläufe, die in<br />

der Geschichte wiederholt hochwirksam und zugleich fatal suggestiv waren.<br />

(Massenhafte Gewalt braucht Massenhysterie.) Es geht wohl um einen<br />

Ausgleich von Innen und Außen, der so nur in der Kleingruppe geschehen<br />

kann. Sie ist klein genug, um den Weg nach innen zu gestatten. Die<br />

Anwesenheit weiterer bietet die Gewähr der Spiegelung des einen im<br />

anderen und so einer freilassenden und im Äußeren und im Gegenüber<br />

reflektierten und verankerten Entwicklung.<br />

Christus verspricht in der Ankündigung des Leidens sich auch nach seinem<br />

Tod dort hinzuzugesellen, wo zwei oder drei in seinem Namen zusammen<br />

sind. Dieses Versprechen ist jedoch nur dann sinnvoll, wenn es ein<br />

teilhabendes und ein sowohl spirituell wie auch in die irdische Welt<br />

hineinreichendes wirkendes Dasein ist, denn Dasein ohne Wirkung wäre<br />

sinnlos und ist letztlich unmöglich 1450 . Es wird zudem kein hierarchischer<br />

1448 Weitergehendes ist erschließbar, wenn die in dem Satz enthaltenen Zahlenkonstellationen<br />

angeschaut werden. Unmittelbar enthalten sind die Zahlen 2, 3 und 4, die in mystischen<br />

Traditionen u.a. für Polarität und Dualität (2; männlich-weiblich, Tag-Nacht, Gut-Böse), Trinitiät,<br />

Ganzheit und Vollkommenheit (3; Vater-Sohn-Heiliger Geist, Polarität und Steigerung) und die<br />

vierfache Struktur des Irdischen (4; Himmelsrichtungen, Raum-Zeit) stehen. Zur Vertiefung vgl.<br />

Endres et al. 1998. „Matthäus für Skatspieler“ scheint auf der Ebene der Zahlendeutung<br />

esoterische Vollkommenheit zu offenbaren.<br />

1449 Matthäus Kapitel 18, Vers 19-20<br />

1450 Diesen Satz konnte ich erst deutlich formulieren, nachdem ich während der Zeit der<br />

„Abschlußkorrektur“ folgendes gelesen hatte: »Der Engel, der die Auferstehung des<br />

Gekreuzigten von den Toten zur Zeit des Sonnenaufgangs verkündet, sitzt zur rechten Seite des<br />

Grabes (vgl. Markus 16/5). Diese Betonung der rechten Seite verdeutlicht dem Gläubigen, daß<br />

Christus lebt und nicht nur in der inneren Welt, sondern auch in der Außenwelt wirken wird. Er<br />

ist auferstanden, um den Menschen das innere Licht zu bringen, in ihrer Mitte zu verweilen und<br />

somit die getrennten Welten zu verbinden.« Jutta Ströter-Bender beschreibt und deutet im Umfeld<br />

dieses Satzes die „getrennten“ Welten des Inneren und des Gegenständlichen sowie des<br />

Weiblichen und des Männlichen, die jeweils durch die räumliche Dimension (links bzw. rechts)

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