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BEWUßTSEINS- UND ORGANISATIONSENTWICKLUNG

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13. Eine überwiegend unbewußte Seite naturwissenschaftlich-technischen,<br />

kapitalistischen und management-technisch geprägten Denkens und<br />

Handelns ist, daß Leben nur in Grenzen und Wandel nicht einfach<br />

machbar sind.<br />

14. Menschliches und organisatorisches Leben gelingt auch in Zeiten relativer<br />

Stabilität im Ausgleich zwischen Aktivität und Passivität so wie<br />

zwischen Schlafen und Wachen. Eine Fixierung auf Machbarkeit fixiert<br />

auf Aktivität, unterdrückt den passiven Pol und findet ihre sinnvollen<br />

Entsprechungen in Hyperaktivität und, wenn sie sich totgelaufen und<br />

erschöpft hat, in Burn-Out und Depression. In Organisationen können<br />

beide Pole gleichzeitig destruktiv realisiert werden, wenn Hyperaktivität<br />

von Menschen und Passivität anderer Menschen zusammenfinden, da<br />

im Schatten von Allmachtswahn immer auch die Angst vor Ohnmacht<br />

lebt. 103 Hektische Aktivität kann dann Indikator dafür sein, daß tradierte<br />

Instrumente kaum noch wirken und daß man sich diesen Kontrollverlust<br />

noch nicht bewußt machen will, geschweige denn in der Lage ist, verwandelte<br />

Denk- und Handlungsprinzipien herauszubilden. Verwandlung<br />

braucht daher über das „Machen“ hinaus die polar entgegengesetzten<br />

Fähigkeiten zum Loslassen, Zulassen, Einlassen und Geschehenlassen<br />

und die Fähigkeit, die damit verbundenen Unsicherheiten und Schmerzen<br />

zuzulassen und in neue Energien zu transformieren.<br />

1.3.4 Bewußtseins- und Organisationsentwicklung<br />

Bewußtseins- und Organisationsentwicklung kann aus unterschiedlichen<br />

Blickwinkeln betrachtet werden. Immer jedoch entwickelt sie sich im Austausch<br />

von Individuum und Organisation und verdichtet sich in Phasen des<br />

Wandels.<br />

Wiesmann kennzeichnet Unternehmensevolution durch einen kulturellen<br />

»Wandel des […] Sinnmodells«, der in Richtung Höherentwicklung<br />

führt. 104 Weil er jedoch vermutet, daß organisationale Handlungen »von den<br />

(meist implizit) zugrundeliegenden Annahmen der Organisationsmitglieder<br />

über den Sinn und Zweck ihres Handelns beeinflußt« werden, geschieht aus<br />

dieser Perspektive Organisationsevolution überwiegend unbewußt.<br />

Fuchs formuliert vor dem Hintergrund eines biokybernetischen Ansatzes die<br />

nicht-kybernetische zweite Seite dieser Medaille: »Unternehmen können<br />

sich ihrer Ziele, ihrer Stärken und Schwächen bewußt werden. […] Sie<br />

103 Vgl. Ebach 1990, S. 112.<br />

104 Vgl. Wiesmann 1990, S. 23.

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