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BEWUßTSEINS- UND ORGANISATIONSENTWICKLUNG

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8 Über Qualitäten der Anwendung quantitativer Verfahren: Prozeßorientierte<br />

Darstellung und Deutung<br />

8.1 Leitfragen<br />

Dieses Kapitel dient nicht der Erarbeitung neuer inhaltlicher Ergebnisse.<br />

Vielmehr soll die Essenz des zu quantitativ-analytisch angelegten Erkenntnisprozessen<br />

Erarbeiteten durch eine prozeßorientierte Zusammenfassung<br />

mit folgenden Leitfragen sichtbar werden:<br />

1. Wie sind subjektive Anteile von quantitativ-analytischen<br />

Erkenntnisprozessen zu charakterisieren?<br />

2. Wie sind diese Qualitäten mit organisationalen Konzepten und<br />

Realitäten sowie mit der wissenschaftlich-technischen Kultur verbunden?<br />

Welche Bedeutungen haben diese Zusammenhänge?<br />

8.2 Pragmatische Prozeßskizze: Erkenntnisprozesse unter Einsatz von<br />

Ratingskalen und quantitativen Analyseverfahren<br />

Rational-analytische Verfahren der Datenerhebung und Datenanalyse sind<br />

nicht nur aus theoretisch-konzeptioneller sondern auch aus pragmatischer<br />

Sicht ein subjektiv formalisierter Prozeß der Erkenntnisgewinnung. Das ist<br />

darin begründet, daß bei Erhebungen und Auswertungen anhand von<br />

Ratingskalen ein Prozeß mit typischen Qualitäten vordergründiger Rationalität<br />

und durchgängiger Subjektivität entsteht:<br />

Der Untersucher formuliert denjenigen Anteil der interessierenden Realität<br />

in standardisierte Fragestellungen, der ihm selbst bewußt und bekannt ist<br />

und der zugleich in kurzen reduzierten Aussagen darstellbar ist. Weiterhin<br />

wird nur dargestellt, wovon der Untersucher glaubt, daß es für die Zielgruppe<br />

verständlich ist und einigermaßen ehrlich beantwortet wird 707 . Alles,<br />

was auf Seiten des Untersuchers nicht bewußt und alles, was nicht in<br />

einfache Aussagen zu fassen ist, entfällt. Darüber hinaus sind Untersuchungen<br />

in soziale Prozesse eingebunden, in denen Fragestellungen unterdrückt,<br />

verzerrt, verklausuliert oder auch überbetont werden können. Ebenfalls<br />

werden die Äußerungen des Bewußten und in Sprache Ausgedrückten durch<br />

die Standardisierung der Fragen und der Antwortvorgaben verändert. Das<br />

lebendige Denken und Anschauen (Bewußtes und Unbewußtes) der<br />

befragten Personen wird zurückgedrängt. Es bleibt rational anmutendes

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