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BEWUßTSEINS- UND ORGANISATIONSENTWICKLUNG

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197<br />

Soziale Kriege auf vorhandener und auszubauender Machtbasis zu<br />

gewinnen und so zahlloses Elend und Tod beim Suchen eigener Vorteile zu<br />

verantworten, ist vermutlich legal besser gedeckt, als Terror.<br />

Machtasymmetrien können zeitweise dazu ausgenutzt werden, dieselben<br />

juristisch zu legalisieren, und somit Ungleichheiten auf rechtlicher<br />

Grundlage zu zementieren, was aber auch zu illegalen und gewalttätigen<br />

Gegenaktionen auf anderer Ebene führen kann. Legale und illegale Formen<br />

der eben skizzierten Art der Erzeugung von Leid sind jedoch illegitim und<br />

absolut inakzeptabel. Die weltweit betriebene Aufrüstung im Kampf gegen<br />

den Terror und die Brutalisierung der Szenarien der Planer vermutlich aller<br />

Seiten zeigt, wie schnell aus »Reality Action Events« der unmittelbare<br />

Kontakt mit einer neuen Spirale von Grausamkeit in Form von<br />

Massenvernichtungswaffen im Einsatz und Terror werden kann.<br />

Bei ökonomischen und informationstechnischen „Kriegen“ handelt es sich<br />

also nicht um Verhaltensweisen, die gewaltsame Auseinandersetzung<br />

vermeiden helfen, sondern um das Schaffen erheblicher Konfliktpotentiale.<br />

Diese Potentiale wurzeln damit nicht nur in entmenschlichten Haltungen<br />

von Terroristen, sondern auch in rechtlich und technisch zementierten<br />

Machtasymmetrien und deren bedenkenloser und rücksichtsloser Nutzung.<br />

544<br />

Denkt man die natürliche Endlichkeit alles Menschengemachten mit den<br />

aktuellen Eskalationen zusammen, könnte man auf die Idee kommen, daß<br />

die Protagonisten des tradierten kapitalistischen Weltmodells umso<br />

aggressiver auftreten, je stärker die Schattenseiten des Kapitalismus sichtbar<br />

werden, wie in dem seit Jahrzehnten wachsenden Problem der Arbeitslosigkeit.<br />

Die Vermutung liegt nahe, daß die Angst vor dem endgültigen<br />

Scheitern umso größer wird, je schlimmer die Krisensymptome werden und<br />

je deutlicher das Gegenmodell des Kommunismus fehlt.<br />

Zur Synchronizität gehört auch, daß im Alltag zunehmende Gewaltbereitschaft<br />

im Denken und Gewaltphänomene zusammen auftreten: Gewalt an<br />

Schulen, Gewalttätigkeit in den Medien, regionale Konflikte, Terror,<br />

Sozialdarwinismus in Wirtschaft und Politik. In diesem Sinn braucht man<br />

544 Glasl nennt als Beispiel für Zusammenhänge dieser Art die mittlerweile beendete Zeit politisch<br />

reglementierter Apartheid zwischen der weißen Minderheit und der schwarzen Mehrheit in<br />

Südafrika. Institutionalisierte Rechtsungleichheit korrumpiert »die legalen Wege der Änderung<br />

des Systems […], so dass […] nur noch revolutionäre und gewaltsame Änderungsstrategien<br />

wirksam zu sein scheinen.« Dies ist ein Beispiel für die Mißachtung sozialökologischer<br />

Prinzipien, die Konfliktpotentiale schafft. Die Prinzipien sind geistige Freiheit (Freiheit des<br />

Denkens, der Meinungsäußerung, des Forschens und Lehrens, der Religion, der Berufswahl),<br />

Solidarität im Wirtschaftsbereich (jeder ist für die Deckung seiner wirtschaftlichen Bedürfnisse<br />

auf die Leistungen anderer angewiesen) und Gleichheit im Rechtsleben (gleicher Zugang zur

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