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BEWUßTSEINS- UND ORGANISATIONSENTWICKLUNG

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244<br />

skizzierte Diagnose der diffusen Uneinheitlichkeit von Literatur zu<br />

Ratingskalen verständlich. Künstlerische Prozesse haben ihrem Wesen nach<br />

persönlich-subjektive Ausgangspunkte und erreichen erst später in<br />

Abhängigkeit vom Maß des Gelingens die Abbildung und/oder Formung<br />

von Teilaspekten von Realität 645 .<br />

6.3 Subjektivierende Aspekte formaler Methoden der Datenanalyse<br />

Bei einer oberflächlichen Betrachtung quantitativ-formaler Verfahren ist die<br />

Versuchung naheliegend, aus formaler Exaktheit die Vermutung der<br />

Objektivität der Methoden und Ergebnisse quantitativer empirischer<br />

Sozialforschung abzuleiten. Es sind jedoch nicht nur die bisher behandelten<br />

Aspekte von Datenerhebung subjektiv, sondern auch die Verfahren der<br />

formalen Analyse von Daten. Diese Tatsache resultiert aus in den Methoden<br />

begründeten und außermethodischen Gegebenheiten.<br />

6.3.1 Methodisch begründete Subjektivitäten<br />

Viele formale Regeln innerhalb statistischer Methoden sind nicht aus<br />

formal-objektiven, sondern aus Plausibilitätsüberlegungen heraus gesetzt.<br />

Das bekannteste Beispiel dafür ist, daß in Verfahren der schließenden<br />

Statistik das Signifikanzniveau in der Regel mit 0,01≤α≤0,05 vorgegeben<br />

wird 646 .<br />

Eine weitere Einschränkung der Aussagekraft für alle Methoden der<br />

induktiven (schließenden) Statistik aus wahrscheinlichkeitstheoretischer<br />

Sicht ist, daß erst nach einer Stichprobenauswahl die konkreten Daten<br />

erhoben werden. Für diesen Fall sind in die Modelle in sinnvoller Weise<br />

Wahrscheinlichkeiten der Fehlschätzung bei Schätzverfahren bzw. der<br />

Fehlentscheidung von Testverfahren einbezogen. Mit dieser Art statistischer<br />

Analysen sind unterschiedliche Fehlerarten verbunden, denen teilweise<br />

Fehlerwahrscheinlichkeiten zugeordnet werden können. Es handelt sich<br />

dabei um folgende Fehlerarten und deren Wahrscheinlichkeiten:<br />

645 Es gibt Kunstbegriffe, die andere Qualitäten beinhalten als der hier angewendete Begriff. Sie sind<br />

abhängig von Zeit, Raum und Kultur und werden hier nicht vertieft. (Vgl. z.B. Beck 1998.)<br />

646 Das Signifikanzniveau ist die formalisierte Wahrscheinlichkeit für das Auftreten des<br />

modellinternen Fehlers erster Art. Von dort ausgehend wird in Anwendungsfällen von<br />

signifikanten Veränderungen realisierter statistischer Maßzahlen wie Mittel- und Anteilswerten<br />

gesprochen.<br />

Einschlägige statistische Software geht im Fall von Signifikanztests einen logisch etwas<br />

abweichenden Weg: Es wird ohne Vorgabe das Minimum der Signifikanz α berechnet, die gerade<br />

noch nicht zur Ablehnung der Hypothese H 0 führt. Diese Betrachtungsweise ist erfahrungsgemäß<br />

weniger anschaulich, ändert aber sachlich nichts.

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