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BEWUßTSEINS- UND ORGANISATIONSENTWICKLUNG

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527<br />

unterschiedliche Rechtshandhabungen bei unterschiedlichem Status sind<br />

selbst für konventionellen Wettbewerb schädlich, weil es nicht die bessere<br />

Alternative erfolgreich sein läßt, sondern die Alternative, die den<br />

mächtigsten Vertreter hat. Sie untergräbt moderne Staatsprinzipien und<br />

menschliche Freiheit, die sie zu fördern vorgibt. Die Freiheit, Freiheit und<br />

Vielfalt zu unterdrücken, ist keine Freiheit, sondern eine unangemessene<br />

und schädliche Form von Macht.<br />

Im Bild organischen Lebens angeschaut, entspricht die eben skizzierte<br />

Entwicklung (Degeneration, Ausbreitung, Gleichmacherei) der Logik und<br />

dem Wesen einer Krebskrankheit im fortgeschrittenen Stadium. Krebs<br />

schädigt zuerst das Organ, dem er entstammt, durch degenerative Prozesse.<br />

Zwei biologisch-qualitative Veränderungen zeichnen das Krebsgeschehen in<br />

diesem Stadium aus:<br />

1. Die differenzierte Lebensqualität der unterschiedlichen Zellen im Organ<br />

verkommt zum funktionalistischen auf blinde Vermehrung ausgerichteten,<br />

konformen und aggressiven Einheitsbrei.<br />

2. Ein ins Abnorme abgeglittenes Überschießen von Zellteilungsraten<br />

führt zu überhöhter und deswegen gefährlicher<br />

Wachstumsgeschwindigkeit, die sich in einem Energie- und<br />

Vitalitätsverlust des Gesamtorganismus niederschlägt.<br />

Krebs ist in dieser Phase eine Umwandlung der Existenzprinzipien und<br />

Aufgaben des betroffenen Organs in das Lebensgefährliche. In der danach<br />

folgenden Phase der Bildung von Metastasen, beginnt Krebs auf fremde<br />

Organe überzugreifen. Das vom Krebs degenerierte Organ verläßt das<br />

sinnvolle Zusammenwirken in der Gemeinschaft und lebt rücksichtslos<br />

eigenes Wachstum zuungunsten der Gemeinschaft aus. Es mißachtet die<br />

Grenzen, die dem gesunden Organ noch zugrunde lagen. Irgendwann<br />

scheitert der Krebs an Versorgungsproblemen, spätestens dann, wenn der<br />

befallene Organismus stirbt. Der größte Erfolg des Krebs wird in der Phase<br />

der Metastasenbildung erreicht. Er breitet sich maßlos aus und macht ohne<br />

Unterscheidung andersartiges Gewebe seiner eigenen degenerierten<br />

Wucherung gleich. Zum Abschluß der Phase maximalen „Erfolgs“ tötet<br />

Krebs den Wirtsorganismus und damit auch sich selbst. In gleicher Weise<br />

tötet einseitiges und eindimensionales Denken Vielfalt und damit den<br />

Charakter des Lebens. 1271<br />

1271 Zum Wesen des Krebses vgl. Dahlke 1996. Durch die Metapher „Krebs“ angeschaut kann man<br />

sagen, daß in den ehemals sozialistischen Staaten das Machtzentrum des Politischen durch<br />

persönlich geprägtes Machtstreben alles andere überlagert hat. Warum sollte eine einseitige

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