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BEWUßTSEINS- UND ORGANISATIONSENTWICKLUNG

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leistungs-) Organisation) ergeben sich dabei aus der Dominanz eines der<br />

drei Subsysteme bezüglich der Leistungserstellung der Organisation nach<br />

außen. 1081<br />

Der so skizzierte erste Teilbereich umfaßt nicht die jedem Leben eigene<br />

Entwicklungsperspektive. Der zweite Teilbereich dynamisiert den Status der<br />

Organismusorganisation in der Weise, daß die drei Subsysteme in ihrer<br />

Entwicklung durch vier Entwicklungsstufen hindurch betrachtet werden. Da<br />

es sich um von Menschen hervorgebrachte und gestaltete Organisationen<br />

handelt, steht die qualitative Gestaltung der Biographie von Organisationen<br />

in sinnvollem Zusammenhang zur menschlichen Biographie.<br />

Entsprechend dem im Vorkapitel skizzierten Entwicklungsbegriff geht die<br />

»Entwicklung der Organisationsformen von Unternehmen […] von einem<br />

undifferenzierten, globalen Ganzen zu grösserer Differenzierung und<br />

Komplexität. Bei jedem Entwicklungsschritt ist ein anderes Subsystem<br />

dominant.« 1082 Die Konzentration auf die Bewältigung der im dominanten<br />

Subsystem begründeten Kernaufgabe der aktuellen Phase führt in der<br />

Sprache von Glasl et al. zu typischen Randproblemen (die Bezeichnungen<br />

Schattenseiten, blinde Flecken, Unerledigtes, Zukunftsaufgaben sind<br />

ebenfalls zur Charakterisierung geeignet) qualitativer Natur, deren Klärung<br />

und Integration Aufgabe der jeweils folgenden Phase ist. 1083<br />

Das biographische Potential von Organisationen besteht im Konzept von<br />

Glasl et al. aus Pionierphase, Differenzierungsphase, Integrationsphase und<br />

der Assoziationsphase. Entsprechend dem Grundbild von Entwicklungsprozessen<br />

stellt sich die Entwicklung von Organisationen als Stufenprozeß dar.<br />

Die darin vollzogenen Phasen und Phasenübergänge folgen keinem<br />

Zwangsmechanismus, sondern sind wiederum ein Grundmuster, entlang<br />

dessen »ein sozialer Organismus mit seinen eigenen Kräften einen Weg<br />

zunehmender Emanzipation und gesellschaftlicher Verantwortung gehen<br />

1081 Die Klassifizierung von Wirtschaftsunternehmen nach Produktunternehmen,<br />

Dienstleistungsunternehmen und professionellen (Dienstleistungs-)Organisationen ist<br />

zurückzuführen auf das Konzept der sozialen Dreigliederung von Rudolf Steiner. Dieses befaßt<br />

sich mit der Dreigliederung von Staaten in die Subsysteme Wirtschaftsleben, Rechtsleben und<br />

Geistesleben, in denen je eigene Prinzipien gültig sind. Anlaß zur Entwicklung des Konzeptes im<br />

Jahr 1917 war die Bitte »einer politisch einflußreichen Persönlichkeit« um ein Konzept zur<br />

Neuordnung des politisch-gesellschaftlichen Lebens, nachdem die Einheitsstaaten<br />

monarchistischer und demokratischer Prägung an den Problemen der Zeit gescheitert waren.<br />

(Vgl. Steiner 1985, S.1.)<br />

Die konventionelle Einteilung in Unternehmen des Agrarsektors, des Industriesektors und des<br />

Dienstleistungssektors hebt mehr auf die Evolution von Wirtschaftsunternehmen ab, als auf einen<br />

Versuch, alle Organisationen in einer Gesellschaft zu charakterisieren. Zusätzlich beinhaltet diese<br />

Einteilung die Versuchung, Dienstleistungen des Staates und der Verwaltung, Dienstleistungen<br />

und geistige Leistungen von Bildungseinrichtungen und Dienstleistungen im Wirtschaftsbereich<br />

qualitativ unangemessen über einen Kamm zu scheren.<br />

1082 Glasl et al. 1996, S. 39<br />

1083 Vgl. Glasl et al. 1996, S. 100 ff.

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