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BEWUßTSEINS- UND ORGANISATIONSENTWICKLUNG

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1.6.2 …mit Blick auf mich<br />

1.6.2.1 Grundsätzliches<br />

Schlüsselstellen dieses Textes enthalten Selbstreflexionen, vor allem dieses<br />

Kapitel und schließlich weit hinten das Kapitel «Selbstreflexion», in dem<br />

eine Selbsteinschätzung hinsichtlich meiner Fähigkeiten zur Bearbeitung<br />

des Themas «Organisationales Bewußtsein» formuliert wird. In weiteren<br />

Bemerkungen, die an verschiedenen Stellen eingearbeitet sind, kann ebenfalls<br />

persönliche Haltung und Beteiligung sichtbar werden. Das ist beabsichtigt,<br />

denn:<br />

Jeder Text ist wie jedes Handeln Ausdruck persönlicher Haltung und Entwicklung.<br />

In Texten mit wissenschaftlichem Anspruch wird dieses<br />

Menschsein selten sichtbar; die biographisch gewachsene Identität von<br />

Wissenschaftlern verschwindet hinter einem Dasein als Zahnrad im Wissenschaftsgetriebe<br />

wie Menschsein in funktional ausgerichteten Organisationen<br />

zu einem Dasein als Zahnrad der Organisation herabgewürdigt zu werden<br />

droht. Selbstreflexionen sind daher zumeist genauso außerhalb der Grenzen<br />

technisch-naturwissenschaftlichen Zusammenhänge und Texte, wie in konventionellen<br />

Organisationen nicht selten eine selbstreflexive Haltung mit<br />

Angst vor Schwäche verbunden ist.<br />

Der damit verbundene Ansatz, Integration des Schattens zu leben, ist eine<br />

lebendige Paradoxie. Indem der Schatten Teil des Bewußtseins wird, ist er<br />

nicht mehr in dem Sinne Schatten, daß er dem Bewußtsein entzogen ist.<br />

„Einsicht ist der erste Schritt zur Besserung“ weiß der „Volksmund“. Wie<br />

oft handelt man dann doch wider besseres Wissen? Und wo neues Licht<br />

auftaucht, ist neuer Schatten zwangsläufig anwesend. – Man kann es sich,<br />

wenn die Sonne aufgeht, an dem noch jungen Spiel von Licht und Schatten<br />

vergegenwärtigen. Die Integration des Schattens ist daher nie<br />

abgeschlossen. Damit bleibt auch die Aufgabe, aktive Projektionen bei sich<br />

zu erkennen. Der Weg ist das Ziel und endet so vorerst mit dem Tod. Der<br />

eremitisch lebende Benediktinermönch Pater Gabriel formuliert das in<br />

diesem Zusammenhang Wesentliche. »Man kann sich nicht mehr mit<br />

Ausflüchten retten. Wenn man zornig ist, dann ist es nicht irgend jemand<br />

anderes, der einen geärgert hat, ganz offensichtlich ist es man selbst.« »Man<br />

ist und bleibt zu allem fähig, bis zum Schluß.« 127<br />

127 Pater Gabriel (OSB) zitiert nach Derwahl 2000, S. 209

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