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BEWUßTSEINS- UND ORGANISATIONSENTWICKLUNG

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402<br />

Aber sie entstellen auch.<br />

Sie haben Kraft.<br />

Aber sie haben auch ihre Grenzen.<br />

Sie eröffnen der Einsicht Wege, aber sie eröffnen auch Wege, nicht zu<br />

sehen. Es gibt keine allein selig machende Theorie, Metapher und schon gar<br />

kein Symbol, aus der/dem heraus eine Allzweckansicht möglich werden<br />

kann.“ 993<br />

Das bewußte Annehmen und Umgehen mit solcherart innerlich wirksam<br />

werdenden Bildern umfaßt zwei Dimensionen. Es geht erstens um diagnostizierende<br />

Strukturen und Prozesse erhellende Erkenntnisprozesse und<br />

zweitens um den gestaltenden, formenden und umformenden Umgang mit<br />

organisatorischen Realitäten. Pragmatische Imagination ist eine Möglichkeit,<br />

mit diesen Bildern umzugehen und diese unkompliziert in Organisationen<br />

Realität werden zu lassen. 994<br />

Aus der Perspektive bildhaften Denkens formuliert, bedarf es, wenn man<br />

Prozesse in Organisationen verstehen will, der Fähigkeit, auf unterschiedliche<br />

Art wiederholt in Organisationen hineinzuschauen, aus ihnen<br />

hinauszuschauen, sich dabei selbst im Blick zu behalten und so ein<br />

vielfältiges Bild vom Geschehen in Organisationen zu erhalten. Ein so<br />

geartetes Verstehen von Prozessen und Phänomenen bedarf innerer<br />

Eigenständigkeit.<br />

Darüber hinaus kann ein innerer Zugang zu diesen Dimensionen von<br />

Realität existentielle Bedeutung gewinnen. Metaphorisch kann diese aktuell<br />

zunehmende Wichtigkeit so verdeutlicht werden:<br />

Ist die aktuelle Lebenswelt stabil, ruhig und gleichmäßig, kann man sich mit<br />

weniger eigenem inneren Aufwand im Fluß des Lebens treiben lassen. Unter<br />

der Bedingung hinreichender „funktionaler“ Anpassung an die Umwelt und<br />

„funktionaler Effizienz“ ist auch ohne innere Orientierungsmarken in Form<br />

von wahrgenommenem und gestaltetem Sinn, von Werten und Bedeutungen<br />

die Wahrscheinlichkeit einigermaßen hoch, daß das Schiff Organisation<br />

samt seiner Passagiere und der Mannschaft nicht leckschlägt, untergeht oder<br />

strandet. Wenn der Strom des Lebens reißend und die Wasseroberfläche<br />

tosend und undurchsichtig wird, Stürme und Unwetter aufziehen, Stromschnellen<br />

im Weg liegen oder der Fluß des Lebens ein neues Bett sucht, ist<br />

dem nicht mehr so. In diesem Sinn: Wenn Organisationen und die Menschen,<br />

die sie gestalten, mit inneren und äußeren Umbrüchen leben müssen,<br />

993 Vgl. Morgan 1998, S. 16.<br />

994 Vgl. Morgan 1998.

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