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BEWUßTSEINS- UND ORGANISATIONSENTWICKLUNG

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relativer Gleichförmigkeit geprägt und hat schließlich wie alles Irdische<br />

Anfang und Ende. In den Worten und Denkmustern konservativer Entwicklungsbiologie<br />

ausgedrückt stellt sich dieser Zusammenhang so dar: »Die<br />

Gesamtheit aller strukturellen und funktionellen Wandlungen im Leben<br />

eines Organismus von der ersten Anlage bis zum individuellen Tod stellt<br />

einen gerichteten Entwicklungsgang dar. Eine solche Ontogenie ist zu<br />

keiner Zeit abgeschlossen und wird auch nicht rückläufig.« 1061 Leben folgt<br />

also Entwicklungsgesetzen und hat auf unterschiedlichen Ebenen<br />

vorgeprägte Grundzüge, innerhalb derer es sich entfalten kann. Von diesen<br />

Gesetzen erfaßt traditionelle Entwicklungsbiologie den funktionalen Teil bis<br />

an seine Grenzen.<br />

„Höhere“ Organismen entwickeln sich im Vollzug des Lebens vom<br />

Lebensbeginn an, gleich ob sie pflanzlich, tierisch oder menschlich sind.<br />

Diese Entwicklung beginnt mit dem keimenden Samen bzw. der Befruchtung<br />

einer Eizelle, geht weiter mit dem Sprößling, der Trächtigkeit bzw.<br />

Schwangerschaft. Bei Menschen folgen die Entwicklungsschritte des<br />

Geboren-Werdens über Kindheit, Pubertät, junges Erwachsenenalter, die<br />

Krise der Lebensmitte, reifes Erwachsenenalter über das Seniorenalter hin<br />

zum Sterben. In jeder Lebensphase werden andere Qualitäten und Werte<br />

wichtig, die gewandeltes Handeln bedingen. Gattungen und Arten durchleben<br />

eine entsprechende Entwicklung, wenn sie im Verlauf der biologischen<br />

Evolution entstehen, eine Blütezeit erleben und irgendwann aussterben.<br />

Sterben und Tod hat den Verlust der Fähigkeit, sich aktiv mit dem Umfeld<br />

auseinanderzusetzen und das Ende einer Entwicklungsdynamik zur Folge.<br />

Qualitativ gleichartig erfolgt das Absterben einer Organisation. 1062 Damit<br />

findet Leben wiederum spezifisch organisatorischen Ausdruck. Es ist weiter<br />

unten beschriebenen Entwicklungsgesetzen unterworfen, die sich im Laufe<br />

der Evolution herausgebildet haben. Organisationen vollziehen entlang<br />

dieser Gesetze im Verlauf ihrer individuellen Entwicklung in zurückliegenden<br />

Zeitaltern vorausgegangene Entwicklungsschritte des Lebens nach mit<br />

der offenen Perspektive zu neuen Schritten 1063 , so wie Tiere und Menschen<br />

es auch tun.<br />

Dietrich Grönemeyer hat sich in pragmatischer Verbindung von Heilkunst und medizinischer<br />

Spitzenforschung diesen Fragen gewidmet (Vgl. Grönemeyer 2003).<br />

1061 Emschermann 1979, S. 208<br />

1062 Vgl. Glasl et al. 1996, S. 161.<br />

1063 In der physischen Entwicklung individueller tierischer und menschlicher Embryos vollzieht sich<br />

die Entwicklung der Evolution lebender Organismen in der Umbildung von Gestalten immer<br />

wieder neu. (Vgl. Emschermann 1979) Entwicklungspsychologisch revoltieren Jugendliche gegen<br />

zunächst „allmächtig“ und „allwissend“ erscheinende Eltern und schaffen so die Voraussetzung,<br />

selbstbestimmt einen eigenen Weg im Leben zu finden. Völker revoltierten gegen „allmächtige“<br />

Herrscher und Könige und schufen so die Möglichkeiten der Herausbildung individueller

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