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BEWUßTSEINS- UND ORGANISATIONSENTWICKLUNG

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252<br />

1. Die Realität,<br />

2. Der gewählte Realitätsausschnitt.<br />

3. Das Modell des Realitätsausschnittes und seine Konkretisierung: Die<br />

Daten, die bei der „Beobachtung“ (z.B. mittels eines Fragebogens)<br />

erhoben wurden. Diese sind ein Modell der Realität und bilden damit<br />

das Modell erster Ebene. (Allein die Prozesse, die in diesem Modell<br />

erster Ebene vollzogen werden, sind meßtheoretischen Betrachtungen<br />

zugänglich.) 674<br />

4. Die aus den Daten durch Anwendung statistischer Modelle errechneten<br />

Zusammenhänge und Zusammenfassungen. Diese sind ein Modell des<br />

Modells erster Ebene und bilden damit das Modell zweiter Ebene.<br />

R 2 bestimmt den Anteil der Streuung des Modells erster Ebene (Gesamtstreuung),<br />

der durch das Modell zweiter Ebene (erklärte Streuung) wiedergegeben<br />

wird. Der Sinn dieser Berechnung ist es, auf rechnerischer<br />

Grundlage zu bestimmen, wie groß der Anteil des beobachteten „Verhaltens“<br />

der Daten im Modell erster Ebene ist, der im Modell zweiter Ebene<br />

abgebildet ist. Die jeweils berechneten Werte für R 2 beziehen sich ausschließlich<br />

auf die Modelle erster und zweiter Ebene. Damit kann anhand<br />

von R 2 keine Aussage darüber getroffen werden, „wieviel“ vom modellierten<br />

Realitätsausschnitt im Modell zweiter Ebene modelliert wird. Das kann<br />

dazu führen, daß der im Modell erfaßte Anteil des betrachteten Realitätsausschnitts<br />

ungeachtet eines möglicherweise hohen Betrages von R 2 einem<br />

Löffel voll Sand in einer Wüste entspricht. In Anwendungsfällen wird in<br />

den mir bekannten Fällen jedoch so verfahren, als ob R 2 angäbe, wieviel<br />

Prozent des betrachteten Realitätsausschnittes im Modell zweiter Ebene<br />

enthalten sind. 675<br />

674 Das erste Modell des Realitätsausschnittes besteht aus der Gesamtheit der Variablen und den<br />

zugeordneten Definitionen und Operationalisierungen. Im Fall eines Fragebogens, der aus<br />

Ratingskalen aufgebaut ist, besteht dieser Teil aus Standard-Fragen, den diesen zugeordneten<br />

Möglichkeiten zu antworten sowie den diesen Antworten zugeordneten Zahlenwerten.<br />

Die Konkretisierung dieses Raumes der Antwortpotentiale in eine Befragung, deren Antworten in<br />

einer Datenbank mit konkret realisierten Zahlenwerten abgelegt sind ist die Basis der Berechung<br />

der Gesamtstreuung für R 2 .<br />

675 Die realisierten Zahlenwerte von R 2 geben an, wieviel Prozent der Gesamtvarianz der erfaßten<br />

Daten durch das Modell abgebildet werden. Es gilt daher näherungsweise 0≤R 2 ≤1. (Vgl.<br />

Backhaus et al. 2003, S. 63 ff.) Mit dem zugehörigen t-Test wird rechnerisch ermittelt, ob der<br />

modellierte Anteil an der Gesamtstreuung der Daten signifikant von 0 verschieden ist. (Vgl.<br />

Backhaus et al. 2003, S. 74.) In Sonderfällen kann R 2 >1 sein. Daher wird adj. R 2 berechnet. Es<br />

gilt in jedem Fall: 0≤adj. R 2 ≤1. (Vgl. Backhaus 1994, S. 68 f.)<br />

Es gilt erfahrungsgemäß in Anwendungsfällen 0,1≤R 2 ≤0,5. Das bedeutet, daß üblicherweise<br />

zwischen 10 und 50% der im Modell zweiter Ebene errechneten Gesamtvarianz durch das<br />

formale Modell wiedergegeben wird.<br />

Es gibt weitere Probleme im angesprochenen Zusammenhang. Die Berechnung des<br />

Bestimmtheitsmaßes R 2 ist auf Methoden beschränkt, die formal den regressionsanalytischen<br />

Verfahren und deren „Verwandten“ zuzurechnen sind, wie die Regressionsanalyse, die

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