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BEWUßTSEINS- UND ORGANISATIONSENTWICKLUNG

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III<br />

Prolog<br />

»Aber man braucht gar nicht so weit zu gehen, um zu erkennen, daß<br />

Zweckmäßigkeit überhaupt kein Wert ist, sondern die Wertfrage nur um<br />

eine Stelle verschiebt; nämlich zu der anderen Frage: Ist der Zweck wertvoll,<br />

dem die betreffenden Erkenntnisse und Möglichkeiten gemäß sind,<br />

dem sie dienen sollen? […] Die moderne Naturwissenschaft vermittelt also<br />

Erkenntnisse […], die aus ihr entspringende Technik gestattet, diese<br />

Erkenntnisse auch zur Verwirklichung sehr weitgesteckter Ziele einzusetzen.<br />

Aber ob der so erreichte Fortschritt wertvoll sei, wird damit überhaupt<br />

nicht entschieden. […] Eine Wissenschaft aber, die nur noch richtig ist, in<br />

der sich die Begriffe »Richtigkeit« und »Wahrheit« getrennt haben, […] ist<br />

zu sehr gefährdet, sie ist, um wieder an Goethes ›Faust‹ zu denken, dem<br />

Zugriff des Teufels ausgesetzt. … In einer verdunkelten Welt, die vom<br />

Licht dieser Mitte, des »unum, bonum, verum« nicht mehr erhellt wird, sind<br />

[…] die technischen Fortschritte kaum etwas anderes als verzweifelte<br />

Versuche, die Hölle zu einem angenehmeren Aufenthaltsort zu machen. Das<br />

muß besonders jenen gegenüber betont werden, die glauben, mit der<br />

Verbreitung der technisch-naturwissenschaftlichen Zivilisation auch auf die<br />

entlegensten Gebiete der Erde alle wesentlichen Voraussetzungen für ein<br />

goldenes Zeitalter schaffen zu können. So leicht kann man dem Teufel nicht<br />

entgehen.«<br />

Werner Heisenberg 1<br />

»Daran erkenn ich den gelehrten Herrn! Was ihr nicht tastet, steht euch<br />

meilenfern, was ihr nicht faßt, das fehlt euch ganz und gar, was ihr nicht<br />

rechnet, glaubt ihr, sei nicht wahr, was ihr nicht wägt, hat für euch kein<br />

Gewicht, was ihr nicht münzt, das, meint ihr, gelte nicht.«<br />

Johann Wolfgang von Goethe 2<br />

»Unsere Zeit hat alle Betonung auf den diesseitigen Menschen verschoben<br />

und damit eine Dämonisierung des Menschen und seiner Welt herbeigeführt.<br />

Die Erscheinung der Diktatoren und all des Elends, das sie gebracht<br />

haben, geht darauf zurück, daß dem Menschen durch die Kurzsichtigkeit der<br />

Allzuklugen die Jenseitigkeit geraubt wurde. […] Soweit wir es zu erkennen<br />

1<br />

2<br />

Heisenberg 1973b, S. 252 f.<br />

Werner Carl Heisenberg, 1901-1976, Physiker und Astrophysiker, Nobelpreis für Physik 1933,<br />

einer der bedeutendsten Physiker des 20. Jahrhunderts. (Vgl. Brockhaus 19. Aufl., Bd. 9, 1989, S.<br />

641.) Weitere biographische Angaben über Niels Bohr folgen als Fußnote am Beginn von<br />

systematischen Aufarbeitungen des Weltbilds der modernen Physik.<br />

Dieses Zitat stammt aus einem Vortrag Heisenbergs vor der Goethe-Gesellschaft in Weimar.<br />

Goethe läßt Mephistopheles sprechen in Faust II, 1 Kaiserliche Pfalz

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