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BEWUßTSEINS- UND ORGANISATIONSENTWICKLUNG

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186<br />

kriegerische Verhaltensweisen heranzuziehen, bietet daher Erhellendes und<br />

Warnendes im Umgang mit destruktiven Kräften.<br />

Friedliche Grundhaltungen, die von größeren Menschengruppen getragen<br />

werden, lassen genauso wie konfrontative Grundhaltungen zivil, halbstaatlich<br />

und staatlich qualitativ entsprechende Prozesse auftreten. Konfrontative<br />

Prozesse tendieren zur selbstlaufenden und destruktiven Abwärtsverstärkung<br />

513 . Kooperative und friedliche Grundhaltungen sind jedoch keine<br />

Selbstläufer. Sie brauchen dauerhaft bewußtes und selbstreflektiertes<br />

Handeln, um sich stabil entwickeln zu können.<br />

Kriegerische Grundhaltungen idealisieren die Kräfte und Qualitäten, die<br />

Glasl als Konfliktmechanismen beschreibt. Es sind »Faktoren und Wirkzusammenhänge«,<br />

die Konflikte intensivieren können. »Sie führen zu<br />

unreflektierten, automatisch ablaufenden Verhaltensweisen, d.h. eben zu<br />

mechanistisch determiniertem Verhalten, weil Bewußtsein und Ich-Kraft in<br />

ihnen nicht mehr bestimmend sind.« 514 Konflikte tendieren dazu, weiter zu<br />

eskalieren, wenn nicht bewußt den treibenden Faktoren und Mechanismen<br />

entgegengetreten wird. »Die große Herausforderung des Menschen ist es,<br />

sich und die gesellschaftlichen Zusammenhänge so zu entwickeln, daß<br />

Menschen nicht aus sozialen Zwängen, sondern aus Verantwortung heraus<br />

entscheiden und handeln. Diese Entwicklungsherausforderung stellt sich<br />

gerade in Konflikten.« 515<br />

4.5 Phänomene II: Kriegsartige Grundhaltungen und ihre Auswirkungen<br />

auf Handlungsmuster in und zwischen Organisationen<br />

Die psychologischen Muster der Konflikteskalation ermöglichen es, die in<br />

den vorigen Kapiteln beschriebenen konzeptionell verankerten und<br />

praktisch realisierten Phänomene von Einseitigkeit, Dogmatismus und<br />

Starrheit in Zusammenhängen von Organisationen sinnvoll als Ausdruck<br />

unterschiedlicher Schweregrade von konflikthaften Grundhaltungen zu<br />

deuten. Vor diesem Hintergrund bekommt das Phänomen Shareholder-<br />

Value-Management und manches andere Sinn. Der<br />

Transaktionskostenansatz steht aufgrund seiner klaren Ausformulierung<br />

hinsichtlich der Handlungsannahmen wie Opportunismus, Hinterlist und<br />

Tücke ebenfalls für diese destruktive Kultur.<br />

513 Vgl. Glasl 1997, S. 279 ff.<br />

514 Vgl. Glasl 1997, S. 282.<br />

515 Vgl. Glasl 1997, S. 283 f.

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