25.12.2013 Aufrufe

BEWUßTSEINS- UND ORGANISATIONSENTWICKLUNG

BEWUßTSEINS- UND ORGANISATIONSENTWICKLUNG

BEWUßTSEINS- UND ORGANISATIONSENTWICKLUNG

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

352<br />

Naturwissenschaft. […] Unter welchem Einfluß wir in derartigen Momenten<br />

stehen, das wissen die Götter.« 889 Letztlich gilt das, was Bölkow für<br />

Kreativität formuliert für alles, was an seiner Wurzel verstanden werden<br />

soll. Wer also konkrete Organisationsphänomene und -prozesse angemessen<br />

erfassen will, muß innerlich – wenn auch nur für Augenblicke – zu diesen<br />

Phänomenen und Prozessen werden. Ein Genuß ist damit nicht immer<br />

verbunden. Vergegenwärtigen doch dunkle Aspekte von Organisation die<br />

dazu passenden dunklen Seiten des „Betrachters“ – die Versuchung sich nur<br />

mit den Lichtseiten zu beschäftigen ist mehr verständlich aber weniger<br />

hilfreich, wenn man ihr nachgibt.<br />

Der Lohn der Mühen der Verinnerlichung unter formender Präsenz im<br />

Außen kann unschätzbar sein durch Erkenntnis und damit erkennend<br />

offenbar werdende Heilungs- und Entwicklungspotentiale. Hannes Piber<br />

formuliert mit Bezug auf Friedrich Glasl und Rudolf Steiner das in diesem<br />

Zusammenhang Wesentliche: »Denn das Ganze, die Gestalt, das Muster,<br />

das Wesentliche, ist eine übersinnliche, eine geistige Realität. Genau so sind<br />

auch die Gesetze der Logik und Grammatik, der Mathematik und Geometrie,<br />

der Harmonielehre usw. übersinnliche geistige Wirklichkeiten. Sie<br />

können nur durch ein Zusammenwirken von geistiger Wahrnehmung<br />

(Intuition) und sinnlicher Wahrnehmung erkannt werden.« 890<br />

9.4 Methoden mit kontemplativen Bezügen<br />

9.4.1 Einordnende und wertende Vorbemerkungen<br />

Es gibt unüberschaubar viele Möglichkeiten, praktisch bewußtseinsbildend<br />

voranzukommen. Diese können in unterschiedlichen Entwicklungssituationen<br />

des Individuums, für verschiedene Charaktere und Temperamente und<br />

vor dem Hintergrund der jeweiligen kulturellen Wurzeln mehr oder weniger<br />

sinnvoll und befruchtend sein.<br />

Allen Wegen, die Kontemplation zum Inhalt haben oder kontemplative<br />

Züge tragen, ist gemeinsam, daß sie nur sinnvoll beschritten werden<br />

können, wenn zum methodischen Lernen persönliche Entwicklung<br />

hinzutritt. Ungeachtet einer speziellen Methodik ist Voraussetzung<br />

sinnvoller Kontemplation der Prozeß und das immer wieder Gewahrwerden<br />

der eigenen Begrenztheit sowie von eigenen Licht- und Schattenseiten. Für<br />

einen gesunden Verlauf ist daher ein Vorbereitungs- und Parallelprozeß<br />

889 Bölkow 1999, S. 72 f.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!