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BEWUßTSEINS- UND ORGANISATIONSENTWICKLUNG

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237<br />

der empirischen Praxis scheitert die Paralleltestmethode meist an der<br />

Nichterfaßbarkeit dieser inhaltlichen »Äquivalenzbeziehung«. 632<br />

Wegen dieser Probleme ist die Konsistenzanalyse nach dem Split-Half-<br />

Verfahren verbreitet. Die inhaltliche Darstellung, die die Paralleltestmethode<br />

voraussetzt, wird in diesem Fall unterlassen. Ein Datensatz<br />

wird hinsichtlich der untersuchten Objekte in der Regel nach Zufallskriterien<br />

in zwei Hälften unterteilt, wenn die Erhebung nur zu einem<br />

einzigen Zeitpunkt erfolgt ist 633 . Korrelationswerte zwischen Datenreihen,<br />

die auf der Basis von programmierten Zufallsmechanismen sinnunterdrückend<br />

gebildet worden sind, als Beleg für inhaltliche<br />

(sinnvolle) Zuverlässigkeit von Ratingskalen heranzuziehen, ist Un-<br />

Sinn. Ich habe es selbst mehrfach getan.<br />

2. Die Bewertung der Methoden der Validitätsberechnung 634 von<br />

Ratingskalen entspricht der Bewertung der Modelle und Methoden der<br />

Reliabilitätsberechnung und basiert auf unmittelbar vergleichbaren<br />

Aspekten. Daher genügen für die Besprechung von Methoden der Validitätsberechnung<br />

ergänzende Erläuterungen:<br />

a) Ratingskalen werden zu Auswertungszwecken üblicherweise mit<br />

einer festen Gewichtung versehen. In der Realität ist die Gewichtung<br />

der einzelnen inhaltlichen Aussagen von Ratingskalen je befragter<br />

Person unterschiedlich. Dieser feste Gewichtungsfaktor führt zu<br />

einer inhaltlichen Verfälschung der individuellen Gesamtbilder und<br />

der jeweiligen Gesamteinschätzung. Eine solche Verfälschung ist nur<br />

dann nicht problematisch, wenn man nicht an Individuellem, sondern<br />

an Durchschnittswerten interessiert ist und wenn sich zugleich die<br />

Verfälschungen einigermaßen gegeneinander aufheben.<br />

b) In der Praxis ist es üblich, Ratingskalen anhand eines Außenkriteriums<br />

zu validieren 635 . Es gelten dabei die einschlägigen formalen<br />

Hintergründe wie Linearität und Unabhängigkeit der Skalen sowie<br />

die Vereinheitlichung sachlicher und persönlicher Unterschiede.<br />

Wegen letzterer müßte zwischen dem Außenkriterium und der zu<br />

632 Vgl. Stier, 1996, S. 54 f.<br />

633 Die Teilung des Datensatzes kann unter Einsatz eines Pseudozufallszahlengenerators oder<br />

aufgrund bestimmter inhaltlicher Überlegungen, die die inhaltliche Äquivalenzbeziehung der<br />

Objekte der Testhälften sicherstellen sollen, erfolgen. (Es gibt meines Wissens bis dato keinen<br />

echten Zufallszahlengenerator.)<br />

Methodisch ist dieses Verfahren die künstliche Erzeugung und Berechnung eines formalen<br />

Modells, das der Test-Retest-Methode für die kleinstmögliche Zeitreihe entspricht: eine Zeitreihe<br />

mit zwei „Meß“wiederholungen. Dieses wird angewendet, wenn die Erhebung nur zu einem<br />

Zeitpunkt erfolgt ist, was in den meisten Anwendungsfällen der Fall ist.<br />

634 Validitätsberechnungen werden wie Reliabilitätsberechnungen anhand von Korrelationen und<br />

daraus abgeleiteten Testgrößen bestimmt, insoweit man sich statistischer Verfahren bedient. (Vgl.<br />

Stier, 1996, S. 56 ff.)

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