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BEWUßTSEINS- UND ORGANISATIONSENTWICKLUNG

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383<br />

9.7 Zusammenfassung<br />

Der State-of-the-Art wissenschaftlicher Bewußtseinsforschung hat sich<br />

entsprechend unserer Kulturwerte überwiegend von den Perspektiven des<br />

Äußeren und des sich materialisierend und strukturierend Geäußerten in<br />

Richtung des Bewußtseins vorzuarbeiten begonnen. Dies geschieht in der<br />

Kognitionsforschung in den Produkten des Bewußtseins wie Gedanken,<br />

Ausdrucksformen von Emotionen usw. und in den Neurowissenschaften<br />

durch Verbindung derselben mit neuronalen Prozessen.<br />

Die Untersuchung neurowissenschaftlicher Hypothesen und Methoden führt<br />

wie die Überlegungen zur angewandten Statistik zu dem Resultat, daß<br />

Realitätsgehalt und Sinn von Erkenntnisprozessen nicht methodisch zu<br />

begründen sind, sondern des Weges durch kontemplative Selbst- und<br />

Welterkenntnis bedürfen. Dieses kann vierfach begründet werden:<br />

1. Die neurowissenschaftliche Hypothese, daß Bewußtsein nichts ist, als<br />

das funktional-kausal zu analysierende Produkt eines vernetzten bioelektrischen<br />

Computers ist sachlich, logisch und phänomenologisch<br />

nicht zu halten. Sie basiert auf Fehlinterpretationen statistischer Methoden<br />

in der Anwendung auf bioelektrische Prozesse und Äußerungen<br />

menschlichen Denkens, Fühlens und Wollens. Der sich damit manifestierende<br />

Henne-Ei-Zirkelschluß ist in der einseitigen Orientierung an<br />

Äußerem und bioelektrischen Prozessen neurowissenschaftlicher Verfahren<br />

begründet. Die Folge ist, daß bei Beschränkung auf neurowissenschaftliche<br />

Verfahren der Mensch als isoliert materialisiertes Wesen mit<br />

Selbstverlust zurückbleibt.<br />

2. Neurowissenschaftliche Modelle und ihre Folgen entsprechen nicht nur<br />

im Hinblick auf den Selbstverlust des Menschen klassischen ökonomischen<br />

Modellen und deren Konsequenzen in Sehen, Handeln und<br />

Abwehr, sondern auch dem ideellen Kern der Informationstechnik, der<br />

Binärvariable, denn: Die Binärvariable codiert den simpelsten aller<br />

Gegensätze „ja – nein“ als (0;1). Sie läßt ein Sowohl-als-Auch nicht zu<br />

und ist vom Sinngehalt des Codierten abgespalten. Die Qualität der<br />

Binärvariable entspricht daher den Spaltungen des Lebens in Subjekt –<br />

Objekt, schwarz – weiß, Freund – Feind und den „gängigen“ Beschränkungen<br />

auf funktionale Kausalketten, Sinnverlust und nicht zuletzt dem<br />

Kampfesdenken mit „Ich oder Du“ sowie „Wir und nicht Ihr“. Die<br />

Binärvariable repräsentiert damit symbolisch die für die technischnaturwissenschaftliche<br />

Kultur typische Form kollektiven Realitätsver-

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