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BEWUßTSEINS- UND ORGANISATIONSENTWICKLUNG

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Punktzahlen pro Seite gegenüber anderen Veröffentlichungen zugewiesen<br />

wurde. 728 In grauer Literatur ist das Spektrum von Qualität und Inhalten<br />

jedoch breit gefächert, was eine pauschale Bewertung sachlich nicht zuläßt.<br />

Sie bietet zudem die Möglichkeit innovative Inhalte zu publizieren, die auch<br />

bei hoher Qualität wegen des Konformitätsdrucks in etablierten Wissenschaftskreisen<br />

kaum zu veröffentlichen sein können. 729<br />

In einem bildhaften Vergleich ist leicht zu formulieren, was ich von der<br />

sachlichen Qualität der Bewertung geistiger Leistungen ausschließlich nach<br />

Mengenmaßstäben halte. Die großen Burger-Bratereien sind deswegen, weil<br />

sie das tausendfache an „Menüs“ servieren, nicht auch tausendmal besser<br />

als ein Gourmet-Tempel, dessen Wirklichkeit zu seinen Ansprüchen paßt<br />

oder ein kleinbäuerliches Wirtshaus mit liebevoll bereiteter Landkost<br />

regionaler Herkunft (nach meinen Maßstäben gilt das Gegenteil). Was nicht<br />

heißt, daß nicht auch große Mengen und hohe Qualität durchaus<br />

zusammenfinden können. Völlig unverdaulich ist bei der Bewertung von<br />

geistigen Leistungen wie bei der Bewertung von Essen jedoch die pauschale<br />

Gleichsetzung von Menge und Qualität. Gourmetführer bewerten daher<br />

angemessenerweise subjektiv die Qualitäten der Speisen, der begleitenden<br />

Dienstleistungen und nur am Rande die Menge des Gebotenen und geben<br />

ihre Kriterien bekannt. Geringe Mengen können jedoch auch ein Hinweis<br />

darauf sein, daß die Leistung nicht stimmt, insofern ist es sinnvoll,<br />

Fleißindikatoren zu erheben.<br />

Angesichts dieser sachlichen Probleme gerät die Tatsache, daß die hier<br />

besprochene Untersuchung erhebliche statistisch-methodische Mängel<br />

aufweist, die weitere schwerwiegende inhaltliche Fehlbewertungen nach<br />

sich ziehen, fast schon zur Nebensache 730 . Daß das CHE erheblichen<br />

Rasierklinge gleichen.<br />

728 Vgl. CHE 2002, S. 16.<br />

729 Selbst der Nobelpreisträger für Wirtschaftswissenschaften Reinhard Selten hat erhebliche<br />

Schwierigkeiten in anerkannten Journalen zu veröffentlichen, seit er das Rationalitätsaxiom<br />

wegen Realitätsferne aufgegeben hat. (Vgl. S. 260, Fußnote 748.)<br />

730 Das in einem Sonderheft der Zeitschrift «stern» zusammengefaßte und publizistisch interpretierte<br />

Hochschulranking des CHE Gütersloh arbeitet durchgängig mit Intervallschätzungen und<br />

Signifikanzen, die eine Zufallsauswahl zwingend voraussetzen. In der Regel wurde eine<br />

Zufallsauswahl nicht versucht (vgl. Müller-Böling et al. 2002, S. 13 ff., S. 44 ff.). Darüber hinaus<br />

werden auch extrem kleine Fallzahlen in die Auswertung bis hinab zu einem Stichprobenumfang<br />

von n=3 einbezogen. (Vgl. Müller-Böling et al. 2002, S. 23.) Solch geringe Fallzahlen machen<br />

eine sinnvolle Intervallschätzung auch bei Vorliegen von Zufallsauswahl unmöglich, da die<br />

geringen Stichprobenumfänge technisch bedingt und sachlich angemessen zu breiten<br />

Schätzintervallen führen, extrem ausreißerempfindlich sind und die Verteilung von t α<br />

approximativ nicht mehr zu bestimmen ist. Ein Stichprobenumfang von n=3 führt technisch<br />

bedingt gegenüber der üblichen Untergrenze von n=30 zu einer Verbreiterung des<br />

Schätzintervalls um den Faktor 3,16, wenn wie vom CHE vollzogen, das Problem ignoriert wird,<br />

daß auch bei einer Zufallsauswahl für n=3 t α nicht mehr seriös zu bestimmen ist (Zu den hier<br />

angewandten fachlichen Hintergründen der Statistik vgl. Kraft et al. 1992, S. 81, S. 94 ff., S. 106<br />

ff.) Es wird im völligen Gegensatz zu diesen elementaren Grundlagen statistischer Methodik

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