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BEWUßTSEINS- UND ORGANISATIONSENTWICKLUNG

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261<br />

nannte „externe Kosten“ der Produktion, des Konsums und/oder der<br />

Entsorgung der Produkte betreffen zumeist finanziell nicht bzw. nur in<br />

kleinem Ausmaß die eigene Organisation. Sie werden eher selten in<br />

einer integrierten Kostenrechnung erfaßt und sind in jedem Fall diffusen<br />

Charakters. (Ansätze dazu sind Versuche der Umwelt- und Sozialbilanzierung).<br />

Das Merkmal Geldverbrauch (z.B. gemessen in € (Euro) oder<br />

$ (US-Dollar)) ist kardinalskaliert und meßbar. Kosten sind nicht meßbar<br />

und können daher nur mehr oder weniger genau geschätzt werden.<br />

3. Mitarbeiterzufriedenheit: Der bewußte und in Worten erfaßbare Anteil<br />

von Zufriedenheit wird in standardisierten Fragen mit standardisierten<br />

Antwortvorgaben erfaßt. Dieser wie oben gezeigt in sich mehrstufige<br />

Vorgang selbst ist für jede Einzelfrage schon keine Messung und die<br />

Ergebnisse als solche interessant. Die Ergebnisse können wiederum<br />

eingehen in Prognosen zu Fluktuation und Krankenständen, diese wiederum<br />

in Personalplanungen usw.<br />

4. Gebuchte Arbeitszeiten dienen als Indikator für die Menge der geleisteten<br />

Arbeit und diese wiederum der Bemessung der Bezahlung und als<br />

Indikator für die erbrachten Leistungen des Mitarbeiters bzw. eines<br />

Dienstleisters, der nicht in Gewerken, sondern in Arbeitsstunden<br />

abrechnet.<br />

Die Zusammenführung unterschiedlicher Arten von Indikatoren in das<br />

Gesamtkonzept einer Untersuchung ist sinnvolle und regelmäßige Praxis,<br />

wie z.B. zu einem Gesamtindikator der Mitarbeiterzufriedenheit. Solche<br />

Gesamtindikatoren sind eine Zusammenfassung von realisierten Einzelindikatoren,<br />

die überwiegend nicht Meßqualität haben. Darüberhinaus sind die<br />

Prozesse der Zusammenfassung grundsätzlich kein Meßvorgang, sondern<br />

subjektive Analyse- und Syntheseprozesse, die teilweise mit formalstatistischen<br />

Verfahren wie Faktoren- und Clusteranalysen unterstützt werden<br />

können. Daher sind organisatorisch relevante Gesamtindikatoren ebenfalls<br />

weit überwiegend nicht meßbar.<br />

Auch Verhaltensexperimente, die unterstellen, kontrolliert mit quantitativen<br />

Modellen das Verhalten von Menschen in Entscheidungssituationen zu<br />

untersuchen, unterliegen einem qualitativ gleichwertigen und unhaltbaren<br />

Objektivitätsanspruch. 686<br />

686 Nach meiner Erfahrung ist Realitätsverlust, oft nicht oder nur zu kleineren Teilen bewußt. Teile<br />

von Vorsatz können dann auftreten, wenn Untersuchungen mit dem Ziel konzipiert und<br />

durchgeführt werden, ein zu den eigenen Interessen passendes Ergebnis zu erhalten. Insofern<br />

kann der angesprochene Realitätsverlust auch auf Selbstbetrug und Fremdbetrug hinauslaufen.

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