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BEWUßTSEINS- UND ORGANISATIONSENTWICKLUNG

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lernen haben. Mit rein rationalen und reduktionistischen Mitteln ist das<br />

nicht zu erreichen.« 120 So kann sich Wahrheit auch da enthüllen, wo sie<br />

noch in der »Nacht des Vergessens »geschluckt« ist.« Es braucht eine<br />

tiefere Fähigkeit des Zuhörens, denn das an »objektiven« Merkmalen<br />

orientierte Sehen macht blind.« 121 Dabei wird die Chance, der Komplexität<br />

von Realität gerecht zu werden, umso größer, je mehr Spuren im<br />

umgebenden Bildfeld verfolgt werden. Das assoziierende und<br />

amplifizierende Vorgehen zeichnet sich dabei dadurch aus, daß »an den<br />

jeweiligen Verweilpunkten jeweils schon vorher oder erst später genauer<br />

besprochene Aspekte mit einbezogen werden und während des ganzen<br />

Wegs wie immer wiederkehrende Grundmotive mitklingen.« Und »für den,<br />

der Ohren hat, zu hören und Mythos und Sprache mit Achtsamkeit auf das<br />

Wesentliche hin zu »bedenken«, zeigt sich unter der Verbergung, ja sogar in<br />

der Verbergung, in der verstellten Form, das Unverstellte, Unverborgene, es<br />

erscheint im Un-Scheinbaren und im natürlichen Aufgehen (gr. physis) der<br />

Ereignisse.« 122<br />

Jeder Themenbaustein dieses Textes betrachtet im Sinne von Amplifikation<br />

«Bewußtseins- und Organisationsentwicklung» aus einer bestimmten Perspektive<br />

und steht für das Ganze. Themen und Phänomene werden umkreisend<br />

studiert, am Beispiel konkretisiert und von unterschiedlichen Perspektiven<br />

aus und mithilfe von komplementären Ansätzen einer Umarbeitung<br />

und Deutung unterzogen. Das Wiederaufgreifen schon bearbeiteter Phänomene<br />

soll ggfs. weitere Qualitäten und Facetten sichtbar machen.<br />

Innerhalb der Jungschen Psychotherapie hat Amplifikation darüber hinaus<br />

Züge, die auf diesen Text kaum zutreffen. Sie bezieht sich dort auf einen<br />

Dialog zwischen Therapeut und Patient, in dem die Bedeutung von Symptomen<br />

durch Anreicherungen und Umarbeitungen von Traummaterial des<br />

Patienten mit mythologischen und symbolischen Inhalten enthüllt wird. 123<br />

1.5.1.3 Kontemplation<br />

Konzepte, Erfahrungen und Übungen mit kontemplativem Charakter sind<br />

für das Entstehen dieses Textes essentiell. Die damit verbundenen Prozesse<br />

können in drei Stufen charakterisiert werden. Sie haben persönlich-biographische<br />

Hintergründe und weisen hinsichtlich der Grundstruktur charakteristische<br />

Züge eines Weges auf, der aus rationaler Beschränktheit hinaus-<br />

120 Romankiewicz 2004, S. 18<br />

121 Romankiewicz 2004, S. 166<br />

122 Romankiewicz 2004, S. 166. Die Reihenfolge der Zitate (dieses und das Vorherige) wurde<br />

getauscht.<br />

123 Vgl. Elhardt 2001, S. 178; Romankiewicz 2004, S. 18 f.

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