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BEWUßTSEINS- UND ORGANISATIONSENTWICKLUNG

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offenbaren Verantwortung gedrängt. Bezeichnend ist, daß aktuell die<br />

(verschiedenen?) biblischen Figuren mit Namen Maria Magdalena<br />

ebenfalls zum Thema werden, nachdem insbesondere diese wegen der<br />

engen Verbindung ihres Bildes mit „Sündenhaftigkeit“ nicht recht<br />

gesehen wurden. 129<br />

3. Lietaer zitiert im Zusammenhang mit einer kurzen Besprechung von<br />

Marienverehrung, dem Phänomen der schwarzen Madonnen und den<br />

apokryphen Evangelien und ihrer Bedeutung für aktuelle<br />

Entwicklungen den Religionshistoriker Gilles Quispel u.a. mit der<br />

Bemerkung, daß die frühen jüdischen Christen »den Heiligen Geist als<br />

Mutter personifiziert« sahen und zu ihr beteten, »denn sie war<br />

gleichermaßen Gott.« 130 In Telfs im österreichischen Inntal ist der<br />

Heilige Geist in der nach ihr benannten modernen Kirche ebenfalls in<br />

vielen Facetten aber immer als weiblich dargestellt. Der Grundriß des<br />

Gottesdienstraumes der Kirche ist oval, womit eine metaphorische<br />

Verbindung zum Ursprung menschlichen Lebens verbunden ist: dem Ei<br />

im Mutterschoß.<br />

4. Der damit charakterisierte Übergang hat eine Entsprechung in dem<br />

Übergang von den drei Dimensionen des Raumes (Länge, Breite, Höhe)<br />

zur vierdimensionalen Raum-Zeit in der allgemeinen Relativitätstheorie<br />

von Albert Einstein 131 . Raum in seiner traditionellen Form ist seit<br />

Euklids Zeiten eindeutig linear-multiplikativ zu vermessen – eher<br />

männlich? Zeit als Erfahrungshintergrund ist uneindeutig und relativ –<br />

eher weiblich und krümmt in Einsteins Modell die Linearität des<br />

Raumes?<br />

129 Auf amazon.de führte die Suche im März 2007 nach Büchern zu Maria Magdalena im Titel zu<br />

über 150 Treffern. Im Ökumenische Heiligenlexikon im Internet ist über Maria Magdalena unter<br />

anderem verzeichnet:<br />

»Maria Magdalena war nicht nur zu Lebzeiten die Frau mit besonderer Nähe zu Jesus - die<br />

Vermutung, dass eine erotische Beziehung zwischen ihr und Jesus bestanden habe, ist schon alt.<br />

Sie war - als Frau! - auch die erste, die die das Christentum begründende Botschaft von der<br />

Auferstehung Christi erfuhr und dann zu verbreiten hatte. Über ihr weiteres Schicksal fehlen<br />

biblische oder andere zuverlässige Berichte. Wohl um 160 entstand das ihr zugeschriebene<br />

"Evangelium der Maria" mit Dialogen zwischen dem Auferstandenen und seinen Jüngerinnen und<br />

Jüngern mit Gedanken aus der Gnosis.«<br />

»Die Gleichsetzung von Maria Magdalena mit der namenlosen Sünderin, die Jesus die Füße<br />

salbte (Lukasevangelium 7, 37 - 38) und mit Maria von Bethanien wurde schon 373 im<br />

Kommentar von Ephraim dem Syrer vollzogen. Origines trennte die Figuren, aber Papst Gregor<br />

der Große hat diese Gleichsetzung in seinen Auslegungen wieder bestätigt; sie ging von da in die<br />

Legenden und Vorstellungen ein, obwohl sie in der Bibel keinen Anhaltspunkt hat. "Aus<br />

königlichem Geschlecht, edel, reich und minniglich, trug sie ihr Gemüt hoch", so beginnt die<br />

Legende und fährt fort: "Eine Burg Magdala ist ihr Besitz, und weil es ihr so wohl ist, wird sie<br />

zur Sünderin."« Vgl. heiligenlexikon.de 3/2007<br />

130 Vgl. Lietaer 1998, S. 158.<br />

131 Vgl. Fischer 1996, S. 47 ff.

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