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BEWUßTSEINS- UND ORGANISATIONSENTWICKLUNG

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Status sichern – entweder durch aggressive Expansion oder durch<br />

Einigelung. Eine qualitative Veränderung wird ihrerseits vor dem<br />

Hintergrund eines so gearteten Weltbildes zwangsläufig als<br />

existenzbedrohend bewertet und provoziert daher, daß ohnehin vorhandene<br />

Angst- und Abwehrreaktionen angesichts von Veränderungen exzessiv<br />

ausarten. Werden einseitig materialistische Weltbilder um geistiginhaltliche<br />

Dimensionen und um Person und Persönlichkeit ergänzt und<br />

dadurch verwandelt, ist es nicht mehr vollständig existenzbedrohend,<br />

gewohnte äußere Formen zu verändern oder aufzugeben. Damit wird das<br />

Verunsicherungs- und Angstpotential, das durch Krisensituationen<br />

wachgerufen wird, weniger extrem und es kann leichter wahrgenommen<br />

werden, daß die eigene innere Entwicklung äußere Veränderungen braucht.<br />

Sinnvolle Seiten der darwinistisch und materialistisch geprägten Gewohnheiten<br />

werden u.a. darin deutlich, daß bei Darwin wie bei Schumpeter eine<br />

Art von Entwicklungsdenken und insbesondere bei Darwin ein Denken in<br />

komplexen Systemen in eine ansonsten eher statische und systematisch<br />

verengte Denkweise hineinkommt. Gleichermaßen sinnvoll ist, daß bei<br />

Darwin wie bei Schumpeter im Lebensprozeß das Zugrundegehen und<br />

Sterben eine genauso wichtige Rolle wie Wachstum und Aufblühen spielt.<br />

2.5.2 Phänomene: alltäglicher Sozialdarwinismus und Abweichendes<br />

Eine vom deutschen Dokumentationskanal Phönix im Fernsehen übertragene<br />

Diskussionsrunde mit Experten zum Thema „Möglichkeiten der<br />

Steigerung der Konkurrenzfähigkeit Deutschlands im globalen Wettbewerb“<br />

leitete die Moderatorin mit den Worten ein, es gehe darum, ›Nahrung zu<br />

haben oder Nahrung zu sein‹. 230 Wenn man hier nicht polemisch eine<br />

Neigung zum Kannibalismus unterstellt, geht es zumindest um moderne<br />

Sklaverei. Dieses Phänomen ist vielschichtiger und aktueller, als ich es mir<br />

während meines eigenen langjährigen Konsumschlafs hätte träumen lassen.<br />

Die konventionelle Seite der Sklaverei birgt nach wie vor Grausamkeit. »An<br />

den Exporten der Rohstoffe verdienen neben den Industrienationen nur<br />

wenige Menschen in den Produktionsländern. Die schlecht bezahlten<br />

Menschen, die oft unter unwürdigen Bedingungen die heutigen Kolonialwaren<br />

produzieren, werden so zu Sklaven einer Weltwirtschaft, die den<br />

Reichtum zementiert und der Bevölkerung in den Entwicklungsländern<br />

keine reelle Chance gibt, an dem auch von ihnen erwirtschafteten Reichtum<br />

230 Wörtlich: »to have food or to be food.« (Gedächtniszitat)

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