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BEWUßTSEINS- UND ORGANISATIONSENTWICKLUNG

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leben. – Die Charakterisierung einer Organisation in diesem Sinn als<br />

»professionell« bezieht sich also weder auf den output noch auf das<br />

outcome der Organisation, sondern vielmehr auf die Haltung, in der die<br />

Leistungen erbracht werden. Diese innere Haltung ist es, die im<br />

gemeinsamen Werden der Identitäten der beteiligten Personen die Identität<br />

– das geistig-kulturelle Subsystem – der Organisation im dialogischen<br />

Austausch von Mitarbeitern und der Identität der Organisation hervortreten<br />

und entwickeln läßt. Das Handeln einer professionellen (Dienstleistungs-)<br />

Organisation findet seinen Schwerpunkt daher im geistig-kulturellen<br />

Subsystem.<br />

Werte, Ideen und pragmatische Konzepte sind dabei Medium, um den<br />

output und den outcome organisatorischen Handelns im Dialog mit Klienten<br />

möglich werden zu lassen: Die Entwicklung des Klienten. Klienten und<br />

Klientenorganisationen entwickeln sich, werden kreativ, erkennen und<br />

formen ihre Lebens-Sinngebung und formen aus dieser inneren Entwicklung<br />

heraus ihren persönlichen und organisatorischen Alltag neu. Der<br />

Kernprozeß einer professionellen (Dienstleistungs-)Organisation spielt sich<br />

also im Klienten ab. 1133 Dem nachgelagert sind die „alltäglichen“ und<br />

pragmatischen Resultate des Kernprozesses, die zugleich Gradmesser für<br />

gelingende Kernprozesse sind. Die professionelle Organisation tritt also<br />

einen Schritt zurück und wird vom Leistenden zum bewußt dienenden<br />

Katalysator von Entwicklungs-Prozessen. Diese Funktion kann sie fruchtbar<br />

nur erfüllen, wenn die Organisation und die Beteiligten selbst in<br />

authentischer Entwicklung sind:<br />

Die Kernleistung der Organisation selbst wird »durch hoch qualifizierte und<br />

weitgehend eigenverantwortliche «Professionals» erbracht.« Die Leistungsqualität<br />

wird davon geprägt, daß diese das Ziel- und das Wertesystem der<br />

Organisation ganz mittragen. »Um immer wieder eine Leistung erbringen zu<br />

können, die der Einmaligkeit der Klienten gerecht wird, müssen Erfahrungen<br />

und Wissen untereinander ausgetauscht, vertieft und konzeptualisiert<br />

werden.« Dazu braucht es intakte interne Beziehungen genauso wie eine<br />

vitale Lernkultur, die die Organisation zu einer »Lernenden Organisation«<br />

werden läßt. 1134 Je mehr diese Qualität des Lernens auch in Produkt- und<br />

Dienstleistungsorganisationen erfolgskritisch wird, umso wichtiger wird<br />

diese Professionalität für Organisationen der anderen zwei Typen.<br />

Organisationen zusammenbringt. Von diesem alten und zutiefst sinnvollen Begriffsverständnis<br />

von „professionell“ aus gesehen, ist die Begriffswahl von Friedrich Glasl et al. optimal.<br />

1133 Persönliche Mitteilung von Friedrich Glasl<br />

1134 Vgl. Piber in Glasl et al. 2005, S. 84.

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