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BEWUßTSEINS- UND ORGANISATIONSENTWICKLUNG

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lehnen, entspringt willkürlicher Definition und Machtausübung. Sie ist<br />

extremer Verlust von ethischer Kultur, der für das eigene Handeln keine<br />

Grenzen zulassen will. Wenn solche Motive übermächtig werden, ist<br />

jede Gemeinschaft in der Gefahr, in die Anarchie des Faustrechtes<br />

zurückzufallen und zu sterben.<br />

2. Die schon realisierten irrationalen Resultate organisatorischen Handelns<br />

nach dem Machbarkeitsprinzip – „trial and error“ und „es wird schon<br />

gut gehen“ – sind Konsequenz der Abwehr des Ethischen und von Verantwortungen,<br />

die über den persönlichen oder organisatorischen Tellerrand<br />

hinausreichen. Sie sind höchst kritisch: Umweltschäden in Milliardenhöhe,<br />

zerstörte soziale Zusammenhänge, auf kollektive Sicherungssysteme<br />

abgewälzte Kosten von industrieller Produkt-, Markt- und Mitarbeiterpolitik,<br />

gewollte Blindheit gegenüber den Folgen neuer Techniken<br />

aus egozentrischen Motiven und die Nährung eines Klimas destruktiven<br />

Mißtrauens. Solches fortzuführen gleicht angesichts der<br />

Wirkungs-Potentiale neuer Technologien und der schon vorhandenen<br />

Auswirkungen der technischen Anwendungen dem Zünden weiterer<br />

Lunten am Sprengsatz aktueller Krisen.<br />

U.a. in Bezug auf gentechnisch veränderte Nahrungsmittel findet keine<br />

freie Produktwahl durch rationale Konsumenten mehr statt, sondern<br />

subtil maskierte Zwangsfütterung. Damit handelt es sich um eine neue<br />

Form von diktatorischer Planwirtschaft, in der die Planungsbehörde<br />

nicht mehr im Staat, sondern in wirtschaftlichen Großorganisationen<br />

angesiedelt ist. Informationen werden Konsumenten vorenthalten bzw.<br />

verschleiert und verdreht vorgesetzt – womit Informationsfreiheit ausgehebelt<br />

wird. Gewinne werden individualisiert, Risiken und Schäden<br />

werden naturalisiert und vergemeinschaftet und auf diesem Weg Verantwortung<br />

und Verursacherprinzip ausgehöhlt. So werden konstituierende<br />

Wesenzüge von freier Marktwirtschaft und Demokratie außer<br />

Kraft gesetzt, denn in einem funktionierenden Marktsystem herrscht<br />

freie Wahl zwischen unterschiedlichen Alternativen und von Konsumenten<br />

überwiegend nicht gewollte Massenprodukte verschwinden mit<br />

ihren Herstellern vom Markt.<br />

3. Ethische Erwägungen können prinzipiell auf der Basis konventioneller<br />

Grundsätze wie den 10 Geboten des Christentums, Legalitätsprinzipien<br />

von Staaten und kodifizierten Normen des Handelns von<br />

Organisationen handlungsbegrenzend und handlungsleitend wirken.<br />

Wenn man in die aktuellen Realitäten sieht, sind solche Begrenzungen<br />

dringend erforderlich. Globale Prozesse brauchen dabei ein mit<br />

hinreichend mächtigen Kontrollinstitutionen und Sanktionen

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