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BEWUßTSEINS- UND ORGANISATIONSENTWICKLUNG

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9<br />

punkt aus sichtbar und lebbar werden zu lassen. Sui generis geht es dabei<br />

um Bewußtseins- und Organisationsentwicklung. In der deutschsprachigen<br />

Literatur bestehe im Gegensatz zur Fülle angelsächsischer Publikationen ein<br />

Mangel an Literatur zum Thema des Unbewußten in Organisationen, die sie<br />

mit der Zeitschrift «Freie Assoziation» und mit dem Sammelband «Das<br />

Unbewusste in Organisationen» ausfüllen wollen. »Die psychoanalytisch<br />

orientierte Organisationsanalyse hat sich international mittlerweile zu einer<br />

eigenen sozialwissenschaftlichen Disziplin entwickelt«. 36<br />

Die zunehmenden Angebote von Meditation und Klosteraufenthalten für<br />

Manager erschließen analoge Wege zu denen, die Naturforscher beim Realisieren<br />

geistiger Entdeckungen von Tragweite seit jeher beschreiten müssen.<br />

Hier findet praktisch eine Öffnung gegenüber nicht-rationalen und nicht<br />

bewußten Anteilen sowie Sinnfragen organisatorischer Realität statt. Naturwissenschaften<br />

und Management-Realitäten können so zum Vorreiter für<br />

die Grundlagen der Forschung und die Entwicklung und praktische<br />

Realisierung von Konzepten der Organisation werden, die die konstruktive<br />

Integration unbewußter Anteile und Potentiale ermöglichen.<br />

Die Integration dieser Anteile individueller und organisatorischer Realität<br />

ist sowohl in religiös und seelsorgerisch tätigen Organisationen als auch in<br />

Psychotherapie und Sozialarbeit alltäglich. Supervision spielt dabei in der<br />

Form eine entscheidende Rolle, daß diejenigen, die sich um die Begleitung<br />

von Bewußtwerdungs- und Heilungsprozessen bemühen, sich selbst vergleichbaren<br />

Prozessen aussetzen 37 . Zum Thema Bewußtseins- und Organisationsentwicklung<br />

gibt es darüber hinaus außerhalb des ökonomischen<br />

Umfeldes weitere reichhaltige Grundlagen, die sich selten ausdrücklich auf<br />

Organisationen beziehen. Von diesen Grundlagen habe ich reich profitiert.<br />

36<br />

37<br />

Sievers et al. 2003, S. 10 (Vorwort der Herausgeber)<br />

Supervision ist u.a. ein sprachlich gestaltetes »Zueinander und Miteinander, denn die Wahrheit<br />

[…] fließt niemandem aus einsamen Nachdenken und Grübeln allein zu. Einsam gewonnene<br />

Positionen, Meinungen und Überzeugungen müssen – ein entscheidender Punkt jeder<br />

Supervisionsarbeit – im Gespräch, im Dialog geprüft werden. […] Kein Wissen wird als<br />

angeblich feststehendes gelten- und stehengelassen. Erkenntnis kann und muss im Gespräch, im<br />

Dialog entbunden werden.« Latentes Wissen ist »aus der Ahnung, aus der oftmals noch nicht in<br />

Worte fassbaren Anmutung, aus der Ermunterung zum Äußern der Affekte, Assoziationen und<br />

Bilder in der Supervisionssituation zu schöpfen.« »Keine Untersuchung, mag sie auch noch so<br />

unbequem sein, darf im Gespräch vermieden, keine Meinung, möge sie auch noch so<br />

unerwünscht erscheinen, darf »niedergeschrieen, niedergehöhnt oder niedergescholten« werden<br />

(Gomperz 1925).« Das psychische Prinzip, das der Supervision zugrundeliegt, ist die Klärung<br />

und Auflösung von Verschmelzungs- und Projektionsprozessen zwischen Supervisand und<br />

Supervisionsobjekt (z.B. Therapeut und Klient, Organisation und Berater) mit der Hilfe eines<br />

Supervisors. (Vgl. Ohlmeier 2003, S. 49 ff.)

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