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BEWUßTSEINS- UND ORGANISATIONSENTWICKLUNG

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253<br />

Aus den Ausführungen zu R 2 folgt, daß das Ausmaß und die Qualität des im<br />

Modell erfaßten Realitätsanteils auch dann von den Basisideen und der<br />

Umsetzung in das Modell der Ebene 1 abhängt, wenn die Qualitätsindikatoren<br />

des Modells der zweiten Ebene eine gute 676 Modellanpassung signalisieren.<br />

Auch bei positiv ausfallenden Qualitätsmaßen kann daher die Anpassung<br />

des Modells an den interessierenden Realitätsausschnitt schlecht sein.<br />

6.3.2 Über die Unmöglichkeit der Abbildung von Qualitativem und<br />

qualitativen Entwicklungen in konventionellen statistischen Zeitreihen<br />

Statistiken sind prinzipiell am Status-Quo orientiert. In der Regel wird<br />

davon ausgegangen, diese Statik von Statistik sinnvoll durch die Bildung<br />

von Zeitreihen überwinden zu können. Das gilt jedoch nur in eingeschränktem<br />

Maß: Eine statistische Zeitreihe ist die Reihung von verschiedenen<br />

Systemzuständen per Indikatormessung unter der Annahme der Stabilität<br />

der grundlegenden Strukturen, die in das Modell einfließen. Wenn diese<br />

Annahme aufgegeben werden muß, treten nicht nur erhebliche Probleme der<br />

Vergleichbarkeit der Systemzustände auf. Die Möglichkeit der angemessenen<br />

statistischen Modellierung von Phänomenen, die dem Wandel unterliegen,<br />

steht und fällt daher mit der Fähigkeit der Verantwortlichen, Wandel<br />

persönlich und aus den Modellen heraus wahrzunehmen, zu deuten und in<br />

angemessene neue Modelle umzusetzen. Die Nichtanpassung von Modellen<br />

an „äußeren“ Wandel führt zu zunehmend irrelevanten oder kontrafaktischen<br />

Ergebnissen der Modelle zu jedem Zeitpunkt und der aus mehreren<br />

Momentaufnahmen abgeleiteten Zeitreihen. Die Neustrukturierung von<br />

Modellen wirft wiederum für die technische Berechnung und Interpretation<br />

von Zeitreihen erhebliche Probleme auf. 677<br />

Faktorenanalyse und der Lisrel-Ansatz der Kausalanalyse. (Vgl. Backhaus et al. 2003, S. 45 ff.,<br />

259 ff., Backhaus et al. 1994, S. 218, S. 398.)<br />

Für die Diskriminanzanalyse kann R 2 nicht berechnet werden. Anstelle dessen existieren zwei<br />

Methoden der Berechnung sogenannter Streßwerte. Die Streßwerte sind sachlich und formal aus<br />

R 2 abgeleitet. Sie sind aufgrund von Plausibilitätsüberlegungen konzipiert und weniger genau als<br />

R 2 . Die Verwandtschaft des sogen. Streßwertes der Diskriminanzanalyse mit dem<br />

Bestimmtheitsmaß R 2 ergibt sich aus dem Zähler der Berechnung des Streßwertes, der wie der<br />

Zähler von R 2 mit quadrierten Abweichungen vom arithmetischen Mittel rechnet. (Vgl. Backhaus<br />

et al. 2003, S. 164 ff.)<br />

676 Ein hohes R 2 ist ein Beispiel für einen Indikatorwert, der eine gute Modellanpassung signalisiert.<br />

677 Für Reihen von Indizes gibt es verschiedene, aufgrund plausibler Konvention formalisierte<br />

Verfahren der Bildung von Zeitreihen. (Eine Einführung in Verfahren der Zeitreihenrechnung<br />

bietet Bamberg, 1993, S. 53 ff.)<br />

Statistische Zeitreihen sind Reihungen von Momentaufnahmen. Verletzungen der<br />

Strukturstabilität können sowohl aus Veränderungen der Umstände als auch aus Veränderungen<br />

der Modellierung resultieren. Preisindizes zur Inflationsberechnung, Arbeitslosenstatistiken sowie<br />

Qualitätsstatistiken in der Produktion sind typische Beispiele von Modellen zur Erfassung von

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