25.12.2013 Aufrufe

BEWUßTSEINS- UND ORGANISATIONSENTWICKLUNG

BEWUßTSEINS- UND ORGANISATIONSENTWICKLUNG

BEWUßTSEINS- UND ORGANISATIONSENTWICKLUNG

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

133<br />

viele Werke aus diesem Themenkreis entweder als »schlechter Abklatsch«<br />

oder aber als »«Me Too»-Produkte mit geringem Erkenntnisfortschritt«.<br />

Dann gibt Klein Hinweise auf vier ausgewählte Werke zum Thema und<br />

genaue Seitenangaben der zu lesenden Seiten und schließt das Ganze mit<br />

dem Satz: »Nochmals: Dieses Buch ist die Grundlage, die genannten Werke<br />

bilden eine sinnvolle Ergänzung.« 392 In diesen Aussprüchen wird eine rigide<br />

Haltung offenbar, die unterstellt, daß alles nicht in diesen „offiziell“<br />

anerkannten Werken Kanonisierte „Teufelszeug“ ist, das vom rechten Weg<br />

abbringt, die Sinne durch Abklatsch oder gar Abweichendes verwirrt und<br />

mindestens die wertvolle Zeit für den einzig wahren und heilsbringenden<br />

Ansatz raubt. Alfred Rappaport kritisiert denn auch die »Mythen«, die<br />

Manager glauben machten, zwischen Wettbewerbsvorteilen und<br />

Shareholder Value bestünde ein Konflikt, der viele Manager zu mancherlei<br />

»Irrglauben« bringe. 393 Das Abrücken vom Shareholder-Value-Ansatz<br />

wurzelt für ihn in »inkompetenter Analyse« der Reaktionen der<br />

Aktienmärkte. Probleme bei der Einführung und Umsetzung des Ansatzes –<br />

z.B. Wertvernichtung sowie »ungerechtfertigte Entwurzelung« und soziale<br />

Probleme von Arbeitnehmern - seien nicht in dem Ansatz, sondern<br />

ausschließlich in dessen falscher bzw. versäumter Verwendung<br />

begründet. 394 Abweichendes kennzeichnet Alfred Rappaport am Beispiel<br />

der »Strategie»Bestseller«« der 90er Jahre des 20. Jahrhunderts als<br />

»heißeste Marotte« im Management-Markt. Die Empfehlungen der Autoren<br />

wie Hamel und Prahalad seien lediglich Hypothesen, die sich am Standard<br />

»Steigerung des Shareholder Value« messen lassen müßten. 395 Die Welle<br />

des Business Reengineering faßt Alfred Rappaport mit den Konzepten zur<br />

Unternehmensstrategie zusammen. Er kritisiert die Konzepte des Business<br />

Reengineering unter anderem mit dem »Eingeständnis« des Vertreters M.<br />

392 Vgl. Rappaport 1999, S. XVIII ff. (Vorwort des Übersetzers Wolfgang Klein)<br />

393 Vgl. Rappaport 1999, S. 82 f.<br />

394 Vgl. Rappaport 1999, S. 2; S. 10 ff. Der deutsche Professor für BWL Klaus Backhaus vertritt im<br />

«manager magazin» die gleiche Auffassung, wenn er die Beachtung des »Risikofaktor Mensch«<br />

und dessen weit geringerer Flexibilität als Mitarbeiter und Kunde einfordert. Der Mensch als<br />

Shareholder stecke sein Kapital kurzfristig in die beste Anlage, als Mitarbeiter und Kunde<br />

spielten Faktoren wie »Verhaltenstreue« und »Identität« eine erheblich Rolle, was dem<br />

»Geschachere« auch aus der Sicht eines Befürworters der Shareholder Value Idee Grenzen setze.<br />

(Vgl. Backhaus 2000, S. 188 ff.)<br />

Es stellt die Dinge schlicht auf den Kopf, wenn der Mensch, der nicht wie in der Rolle des<br />

Shareholders vorgezeichnet, sein Geld in Lichtgeschwindigkeit dorthin umdisponiert, wo der<br />

schnellste Gewinn winkt, zum Risikofaktor für die Gelddruckmaschine Wirtschaft degradiert<br />

wird. Wirtschaft hat den Bedürfnissen der Menschen zu dienen und braucht dafür derzeit Geld.<br />

Der Mensch hat nicht in umgedrehter Form der Vermehrung des Geldes zu dienen. Risikofaktor<br />

Nummer eins sind Modelle, Ansätze und Werkzeuge, die dem Bedarf der Menschen<br />

zuwiderlaufen, und ihm am ideologischen Gängelband halten, so wie es mit dem Shareholder-<br />

Value-Ansatz vertreten wird.<br />

395 Vgl. Rappaport 1999, S. 87 ff.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!