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BEWUßTSEINS- UND ORGANISATIONSENTWICKLUNG

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556<br />

Es war auch Unfreiheit im allerbanalsten Sinne, nicht nur im sublimpsychologischen.«<br />

1329 »Aber jetzt frage ich mich, ob Loyalität nicht nur der<br />

Fetzen war, mit dem wir unsere moralische Blöße bedeckten: unsere<br />

Entschlußlosigkeit, Verantwortungsscheu, Feigheit, all das, was wir<br />

hochtrabend als unsere Pflicht ausgaben. […] Viel zu spät beginne ich zu<br />

begreifen, daß es nur eine Loyalität gibt: die der Moral gegenüber.« 1330<br />

»Ich bekenne, daß ich der Technik gegenüber ein schizoide Haltung<br />

einnehme. Selbst wenn ich an ihre Gefahren denke, kann ich mich ihrer<br />

Faszination nicht entziehen.« 1331 »Nicht wir beherrschen die Technik,<br />

sondern die Technik bestimmt unser Leben in einer sehr eigenständigen<br />

Weise. Und hier stoßen wir wieder auf das Phänomen der Faszination:<br />

Hitler hätte ohne die Faszination […] Deutschland nicht in dieser Form<br />

beherrschen können. Heute wird deutlich, daß wir uns von technischen<br />

Vorgängen und Erzeugnissen bis zur Urteilslosigkeit faszinieren lassen.« 1332<br />

13.2.1.4 Gut und Böse durch die Sicht von Albert Speer – Heute<br />

Friedrich August von Hayek formulierte die ökonomische Variante des<br />

Fachidioten, die in Theorie und Praxis gleichermaßen anzutreffen ist. »Ein<br />

Physiker, der nur Physiker ist, kann durchaus eine erstklassiger Physiker<br />

und ein hochgeschätztes Mitglied der Gesellschaft sein. Aber gewiß kann<br />

niemand ein großer Ökonom sein, der nur Ökonom ist – und ich bin sogar<br />

versucht hinzuzufügen, daß der Ökonom, der nur Ökonom ist, leicht zum<br />

Ärgernis, wenn nicht gar zu einer regelrechten Gefahr wird.« 1333<br />

Stefan Baron formulierte in einem Leitartikel der «Wirtschaftswoche» die<br />

verheißungsvolle Oberfläche und Perspektiven, die in Verbindung mit<br />

modernen Kommunikationstechniken möglich werden. »Die Informationstechnologien<br />

stärken das Individuum gegenüber dem Kollektiv. Sie<br />

erlauben spontane Gemeinschaften, die sich nicht durch räumliche Nähe,<br />

sondern durch gemeinsame Interessen definieren. Sie lassen das Ideal von<br />

Adam Smith Wirklichkeit werden: den rationalen Bürger, der mit<br />

vollständiger Information versehen (weitgehend) unabhängig von Grenzen<br />

und Regierungen seine ökonomischen Interessen verfolgt. Kurz: Sie<br />

verweisen auf eine Gesellschaftsform von morgen, die digitale<br />

1329 Speer 1975, S. 210, S. 217<br />

1330 Speer 1975, S. 284<br />

1331 Speer 1979, S. 82<br />

1332 Speer 1979, S. 65 f.<br />

1333 www.hayek.de, 20.12.2004

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