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BEWUßTSEINS- UND ORGANISATIONSENTWICKLUNG

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Die meisten mir geläufigen Organismuskonzepte sowie daraus abgeleitete<br />

Organisationsbilder wurzeln im systemisch-funktionalen Denken 1049 . Dieses<br />

Denken ist in den ihm eigenen Grenzen geeignet, die funktionalen Aspekte<br />

von Lebensprozessen in Organismen zu beschreiben und einer Handhabung<br />

zugänglich zu machen. Die daraus entwickelten Konzepte entsprechen<br />

qualitativ der traditionellen westlichen Schulmedizin 1050 . An den Grenzen<br />

schulmedizinischer und systemisch–funktionaler Betrachtungen wird jedoch<br />

immer wieder mit Ausdrucksformen von Leben konfrontiert sein, die in das<br />

funktionale Weltbild nicht hineinpassen. Diese können als Widerspruch zum<br />

gewohnten funktionalen Denken offenbar werden und harren der Integration<br />

in vollständigere Konzepte. Will man Organisationen als Organismus<br />

anschauen, beschreiben und behandeln, gilt folgerichtig das gleiche.<br />

Die so angedeuteten Grenzen und Notwendigkeiten werden in<br />

Überlegungen deutlich, die unter der Bezeichnung Systemtheorie gefaßt<br />

sind und zugleich die Grenzen derselben sichtlich sprengen. Fredmund<br />

Malik formuliert die Grundlagen des Modells „systemorientiertes<br />

Management“ auf der Basis der Überzeugung, daß es eine Tatsache ist,<br />

»daß Systeme nur als Ganzheiten sinnvoll erfasst, gestaltet und beeinflußt<br />

werden können.« 1051 Die darauf aufbauenden Grundprinzipien der<br />

systemischen Managementlehre sind: 1052<br />

1. Unternehmen sind offene Systeme, die ein fein abgestimmtes<br />

Wirkungsgefüge bilden. Das Hinzunehmen, die Veränderung und die<br />

Entfernung einzelner Elemente kann gravierende Folgen für das<br />

Gesamtsystem haben.<br />

2. Unternehmen unterliegen unabhängig von der vordergründig sichtbaren<br />

Veränderungsgeschwindigkeit und -qualität einem permanenten Wandel.<br />

3. Unternehmen sind komplex. Daher können vereinfachende Rezepte<br />

existenzgefährdend sein.<br />

4. In Unternehmen existieren bedeutende a-rationale und irrationale<br />

Realitäten, die grundsätzlich verhindern, daß sie als Ganzheit rationales<br />

Verhalten zeigen.<br />

Die Systemtheorie und die systemtheoretische Managementlehre basieren<br />

auf funktionalem Kreislaufdenken, das eine differenzierte und fortgeschrit-<br />

1049 Einen Überblick über verschiedene Organismuskonzepte findet man bei Morgan 1997, S. 51 ff.<br />

Bergen et al. 1996 bearbeiten die Idee «Organismusunternehmen» als Managementkonzept.<br />

1050 Vgl. diesen Text S. 400, S. 400 f.<br />

1051 Malik, 1979, S. 26<br />

1052 Vgl. Malik 1979, S. 27 ff.

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