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BEWUßTSEINS- UND ORGANISATIONSENTWICKLUNG

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ren und sicheren Vermählung.« 1396 Er übersieht ökonomisch formuliert<br />

schon das Einfachste. Die Verwicklungen werden aus der Oberflächenperspektive<br />

nicht durch „suboptimale“ Techniken von Information und<br />

Kommunikation der Zeiten verursacht, in denen Märchen geschrieben<br />

wurden. Vielmehr werden die Dramen der Konfliktprozesse in Märchen<br />

vordergründig durch selektive Informationsweitergabe vorangetrieben, die<br />

weit mehr ausmacht, als nur „beschränkte Rationalität“. Nicht vereinbare<br />

persönliche Haltungen und Zielsetzungen bewußter und unbewußter Natur<br />

verursachen im Märchen grausames Konfliktverhalten. Dieses wird durch<br />

komplementäre innere Motive und Haltungen geprägt, die zunächst<br />

unbewußt sind und in destruktivem Verhalten harmonieren und zusammenpassen.<br />

Sie führen schließlich zu einem Weg des Lernens, Reifens und<br />

Bewußtwerdens, der ohne Leid und Krise nicht auskommen kann.<br />

Ich bin mir sicher, daß die Qualität von Information in Zeiten des Mediums<br />

Internet genauso entscheidend von Haltung und Vertrauenswürdigkeit und<br />

Kooperation der Beteiligten geprägt wird, wie vorher. Angesichts der<br />

technisch bedingten Distanz nimmt die Bedeutung von Vertrauen und<br />

Vertrauenswürdigkeit beim Gebrauch des Internets zu. Die Freiheiten der<br />

neuen mobilen Techniken werden jedoch schnell zur Zwangsjacke mit<br />

psychoterroristischen Qualitäten, wenn man zuläßt, sich von den „Notwendigkeiten“<br />

der Techniken dominieren zu lassen. Der Druck des permanentem<br />

On-line-Seins führt, wenn man ihm nachgibt, zu extremer Außenbestimmung,<br />

die den Rhythmen des Lebens zutiefst widerspricht und vom<br />

Konsumparadies geradewegs in die Hölle der Fremdbestimmung führt.<br />

Permanentes Multitasking ist die Verdeckung des Sinnes und geistigseelischer<br />

Raubbau. Das Piepen von Handys und vernetzten Computern<br />

bestimmt dann, wann gelesen, gegessen, geschlafen wird und was an<br />

Information aufgenommen wird. Die Angst, etwas zu verpassen, scheint der<br />

Motor des permanent und immer On-line-Seins zu sein. Erkenntnisse des<br />

Wesentlichen und sinnvolles Tun setzen jedoch voraus, sich auf Menschen<br />

und Erfahrungen ungeteilt, unmittelbar und wiederholt einzulassen und<br />

brauchen das bewußte zeitweise Off-line-Sein. Das gilt für das berufliche<br />

Leben genauso wie für das private.<br />

1396 Rese 2002, S. 27

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