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BEWUßTSEINS- UND ORGANISATIONSENTWICKLUNG

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pischer Botschaften. […] Ein Archetypus tritt […] in verschiedenen<br />

»Masken« bzw. »Variationen über ein Grundthema« auf. Ähnlich den<br />

Instinkten auf der biologischen Ebene wirken Archetypen auf der Ebene des<br />

Geistes als Formimpulse« transzendenten Charakters. Symbole konkretisieren<br />

diese mit gegensatzvereinigender Kraft. 967 Haben sie tieferen Sinn, ist<br />

mit ihnen ein Bezug zum Transzendenten verbunden. 968<br />

»Wir leben nicht nur in einer Welt von Symbolen. Eine Welt von Symbolen<br />

lebt in uns (J. Chevalier). Jedermann, ob er sich dieser Tatsache bewusst ist,<br />

oder nicht, bedient sich der Symbole: bei Tag, bei Nacht, in der Sprache, in<br />

Handlungen und Träumen.« 969 In enger Anlehnung an Mircea Eliade quillt<br />

das geistfernste Dasein »über von Symbolen, der ´realistischste´ Mensch<br />

nimmt Bilder wahr. […] die Symbole entschwinden nie aus dem lebendigen<br />

Jetzt der Psyche […] und nichts tut weiter not, als daß man die immer neuen<br />

Masken, hinter denen sie sich verstecken, von ihren Gesichtern fortnimmt.«<br />

970 Dementsprechend finden sich im «Lexikon der Symbole» von<br />

Bauer et al. so unterschiedliche Kategorien wie »Ursymbole«, »symbolische<br />

Personen«, »astrologische Symbole« und nicht zuletzt auch »Symbole des<br />

Alltags«. 971 »Symbole sind Botschaften der Seele der Dinge an uns und<br />

Botschaften aus unserer Seele an die uns umgebende Wirklichkeit. […] Die<br />

Welt, die uns umgibt, vernimmt uns, und wir vernehmen die geheimnisvolle<br />

Botschaft aus der nur scheinbar toten und nur scheinbar geistlosen Wirklichkeit.«<br />

972 Joseph Campbell erschließt unter der Überschrift «Symbolisierung»<br />

verschiedene Bewußtseinsebenen menschlichen Daseins unter<br />

Heranziehung mythischer, religiöser, wissenschaftlicher, seelenkundlicher<br />

Lakoff et al. geben ein Beispiel für „beleuchten“ und „verbergen“, das ohne tiefere<br />

Wahrnehmungsfähigkeiten auskommt. Für mich hat es zwar bildhafte, aber keine metaphorischen<br />

oder symbolischen Qualitäten.<br />

»Ich habe eine attraktive Blondine zum Essen eingeladen. Ich habe eine berühmte Cellistin zum<br />

Essen eingeladen. Ich habe eine Marxistin zum Essen eingeladen. Ich habe eine Lesbe zum Essen<br />

eingeladen.« Mit diesen beschreibenden Sätzen kann eine einzige Einladung an eine einzige<br />

Person gemeint sein, die jeweils unterschiedliche Vorstellungen wachrufen, die in Abhängigkeit<br />

von der einladenden Person zu sehen sind. (Vgl. Lakoff et al. 1998, S. 187.)<br />

967 Vgl. Romankiewicz 2004, S. 16 f.<br />

968 Vgl. Bauer et. al. 1996, S. 10 f.<br />

969 Mohr 1998, S. 9<br />

970 Vgl. Eliade 1958, S. 18. Mircea Eliade beginnt die zitierten Sätze mit »Das geistloseste<br />

Dasein…«.<br />

971 Vgl. Bauer et al. 1996.<br />

972 Schmid 1993, S. 57. Diese Bemerkung zeigt, daß die Gegenwartskultur in einer Kontinuität<br />

menschlicher Entwicklung und Weltbilder steht, die weitere Umformungen hervorbringen wird.<br />

Die technisch-wissenschaftliche Kultur als ultimative Krone der Schöpfungen des Menschen zu<br />

sehen, ist daher überheblich und anmaßend.<br />

Metzner formuliert im selben Zusammenhang: »Symbole und Metaphern wirken […] innerhalb<br />

der Psyche als Bindeglieder zwischen den Bewußtseinszuständen und den Bewußtseinsebenen<br />

und schlagen eine Brücke von einem Bereich der Realität zum anderen. Sie dienen dazu, die<br />

Strukturen und Funktionen des Bewußtseins zu erhellen, während wir gewöhnliche und<br />

außergewöhnliche Wandlungen erfahren. […] Diese Urbilder oder Archetypen werden prinzipiell<br />

bei allen Kulturen und in allen Zeiten vorgefunden und stellen somit eine Art universaler Sprache<br />

dar.« (Metzner 1987, S. 22)

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