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BEWUßTSEINS- UND ORGANISATIONSENTWICKLUNG

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kontemplativ anzuschauen und umzuwandeln. Dabei ist zu beachten und zu<br />

erleben, daß eine Umwandlung der Betrachtungsweise immer auch eine<br />

Selbstverwandlung ist. Sie bedarf des Erlebens der Fülle, die im stillen<br />

Leerwerden zugänglich werden kann.<br />

Es scheint mir in diesem Zusammenhang notwendig zu sein, vom konkreten<br />

und vertrauten Beispiel 938 auszugehen und sich die Qualitäten des Analytisch-Rationalen<br />

an diesem konkreten Beispiel zum Erlebnis enthüllen zu<br />

lassen. Dabei kann es auch zum Erlebnis werden, daß auch in kalter<br />

Rationalität die Menschlichkeit nicht verloren geht, sondern „nur“ umgewandelt<br />

ist. Rationalität setzt starke Impulse zum Erkalten, Erstarren und<br />

Veräußerlichen des Denkens und Handelns. Sie ermöglicht die funktionale<br />

Beherrschung von Materie und regt zugleich bestimmte Schattenseiten des<br />

Menschlichen an. Damit ist ein möglicher Weg angedeutet, die kalt und<br />

hüllenhaft erscheinende Modellierung und ihren toten Charakter zuallererst<br />

in sich selbst wiederzuerkennen und schrittweise, immer bei sich selbst<br />

beginnend, diese umzuwandeln. Es kann sich so in der Durchdringung und<br />

Umwandlung des Rationalen die Erfahrung der Würde allen Da-Seins und<br />

eben nicht nur des menschlichen Hier-Seins innerlich öffnen.<br />

9.6 Ein Zugang zu Kontemplation: Wahrnehmen und Denken in<br />

Bildern – Metaphern, Riten und Symbole und ihre Bedeutungen<br />

Bilder und Bildhaftes dominieren durch die Techniken von elektronischer<br />

Datenverarbeitung und Multimedia den modernen Alltag. Sie sind also<br />

beileibe nicht nur im Zusammenhang von Kontemplation von Bedeutung<br />

sondern reichen weit über diesen Kontext hinaus. Imagination ist daher<br />

diejenige Art (kontemplativ) Sinn zu bilden und zu verdeutlichen, die am<br />

stärksten mit dem „modernen“ Alltag verbunden ist. Sinnvoller Umgang mit<br />

937 Abschnitt I dieses Textes wurzelt in dieser für mich zur Tatsache gewordenen Überlegung.<br />

Machbarkeit und Macher ignorieren allzuoft die Grenzen, negativen Folgen und blinden Flecken<br />

ihres Wahrnehmens, Denkens und Handelns.<br />

938 Wie man leicht sieht, ist das mir vertraute Beispiel die Statistik und einige ihrer heutzutage fast<br />

allgegenwärtigen Anwendungen. Architekten können zum gleichen kontemplativen Zweck<br />

Baupläne und realisierte Gebäude heranziehen, Ingenieure Konstruktionszeichnungen realisierte<br />

Maschinen, Produkte und die daraus resultierenden Auswirkungen. Warentester formale<br />

Kriterienkataloge und Auswertungsvorschriften in Bezug zu den getesteten Waren, Ärzte ihren<br />

persönlichen theoretischen und praktischen Zugang zum Menschen bzw. menschlichen Körper<br />

und dem Menschen selbst. Immer geht es darum, zu erleben, daß innere Bilder von dem<br />

Umgangsobjekt in subjektive und wertende Kriterienkataloge, Indizes, Zielkataloge und damit<br />

insgesamt in subjektive formale Modelle übersetzt werden. Diese Modelle scheinen aufgrund<br />

formaler Exaktheit und der weitverbreiteten Idealisierung und Überhöhung formaler Exaktheit<br />

objektiv zu sein.<br />

Sie enthüllen sich innerlich als subjektiv formalisierte Projektionen. Im konkreten Handeln wird<br />

dann subjektive Modellierung in materielle Realitäten überführt, die objektiv vorhanden sind und<br />

subjektiv betrachtet und gehandhabt werden.

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