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BEWUßTSEINS- UND ORGANISATIONSENTWICKLUNG

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jedoch insgesamt davon ab, daß Produkte und Dienstleistungen von<br />

Menschen gekauft werden können, die genügend Einkommen haben. Ein<br />

funktionierendes Gemeinwesen braucht in gleicher Weise hinreichende<br />

Einnahmen um Aufgaben wie Innere Sicherheit, Straßenbau und Bildungsund<br />

Forschungsfinanzierung erfüllen zu können. Organisationen und<br />

Personen brauchen ein vitales Gemeinwesen, um ihren individuellen Weg<br />

erfolgreich gehen zu können. Organisationen sägen also buchstäblich an<br />

dem Ast, auf dem sie sitzen, wenn sie nicht genügende Einkommen an<br />

Mitarbeiter und nicht genügende Beiträge an das Gemeinwesen in Form von<br />

Steuern, Abgaben und Spenden abgeben.<br />

Nebenbei: Markt„gesetze“ sollen nach marktliberalen Maßstäben dann am<br />

besten funktionieren, wenn sie jeder menschlichen und demokratischen<br />

Kontrolle entzogen werden und aus sich heraus wirken. Das Wirken von<br />

Gesetzen ohne Kontrolle und menschliche Gestaltung ist nicht akzeptabel,<br />

weil es eine neue Form der Diktatur darstellt und weil es Verantwortungslosigkeit<br />

ist, die eigene Entscheidungen hinter informell verankerten Normen<br />

und Glaubenssätzen versteckt.<br />

Das quantitative Verhältnis von Angebot und Nachfrage nach bestimmten<br />

Arbeitsleistungen hat zudem kaum etwas mit Leistungshöhe und der<br />

Wichtigkeit von Leistung zu tun, sondern mit der Entstehung und Verschiebung<br />

von Machtpotentialen, die sich in Verschiebungen und Akkumulationen<br />

von Geld ausdrückt. Wer leistungsgerechte Einkommen will, muß nach<br />

Leistung und nicht nach Macht bezahlen. – Die Frage der menschenwürdigen<br />

Versorgung und Förderung von nach den jeweils üblichen Kriterien<br />

geringer oder nicht leistungsfähigen Menschen (Kinder, Alte, Behinderte,<br />

Kranke) bedarf dann immer noch der Klärung.<br />

Die damit aufkommenden Fragen angemessen zu beantworten, ist wichtig.<br />

Ebenso wichtig ist es, umzudenken und weiterzudenken: Aus einer Realität<br />

der Abschaffung von Mindestlöhnen würde folgen, daß<br />

gesamtwirtschaftlich nach aktuellen Maßstäben genügender Konsum und<br />

zugleich die Vermeidung von Massenarbeitslosigkeit in den Staaten der<br />

„ersten“ Welt unter den Bedingungen von fehlenden Regelungen zu<br />

Mindestlöhnen nur dann möglich wäre, wenn Einkommen (auch)<br />

unabhängig von der Arbeitsleistung ausgezahlt wird. Arbeit müßte dann aus<br />

der Sinnperspektive und nicht aus der Reichtumsperspektive gesucht<br />

werden. Wenn vor so einem Hintergrund zunehmend mehr Menschen<br />

Arbeit leisten (können), die sie innerlich motiviert, dürfte das für die<br />

Effizienz, für die Qualität von Arbeit und für den Willen zur Arbeit<br />

vermutlich entscheidende Vorteile ergeben. Mit sinkenden Einkommen aus

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