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BEWUßTSEINS- UND ORGANISATIONSENTWICKLUNG

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171<br />

4 Organisationales Handeln im Spannungsfeld von Konkurrenz,<br />

Konflikt und Krieg<br />

4.1 Leitfragen<br />

Die Idee der Konkurrenz ist für traditionelle westliche Formen der Wirtschaft<br />

genauso prägend wie das Ziel Geldmaximierung und die Ansprüche<br />

von Rationalität und Machbarkeit. „Wirtschaft ist Krieg“ ist eine radikalere<br />

und an Bedeutung zunehmende Variante des Konkurrenzbegriffs. Erfahrungen<br />

mit Krieg zeigen, daß damit ein fundamentaler Widerspruch zu den<br />

Grundlagen des tradierten westlichen Wertekanons aufkommt: Freiheit,<br />

Rationalität, Wachstum. Vor dem Hintergrund dieses Widerspruches leiten<br />

folgende Fragen die Ausführungen in diesem Kapitel:<br />

1. Was sind die Charakteristika von Konkurrenz und kriegsartigen<br />

Grundhaltungen in ökonomischen Zusammenhängen und im organisatorischen<br />

Alltag?<br />

2. Welche Folgen haben diese Phänomene? Was ist bewußt und unbewußt<br />

und welche Realitäten von Licht und Schatten sind damit verbunden?<br />

3. Welche Schlußfolgerungen und Wertungen sind daraus für die Anwendung<br />

der Metaphern von Konkurrenz und Krieg zu ziehen?<br />

4.2 Über Konkurrenz in konventionellen ökonomischen Konzepten<br />

und ihre Folgen<br />

„Wirtschaft ist Krieg“ ist eine nicht selten wirkende Überzeugung vom<br />

Charakter der Konkurrenz in Organisationen. Die Idee der Konkurrenz ist<br />

nicht nur in dieser Form wesentlich für die traditionelle westliche Form der<br />

Wirtschaft genauso wie ihre verschiedenen praktischen Ausprägungen. 460<br />

„Krieg“ und „Konflikt“ sind als Begriffe und Realitäten weniger rational<br />

besetzt als der Begriff Konkurrenz, der traditionell einseitig rational<br />

gedeutet wird. Bei solchen rationalen Deutungen wird jedoch übersehen,<br />

daß die Begriffe und Realitäten von „Konflikt“ und „Krieg“ eng mit dem<br />

Begriff und den Realitäten von Konkurrenz verbunden sind. 461 Hinter den<br />

tausend Masken mit der Aufschrift Rationalität entstehen und wirken so<br />

460 Die Konkurrenz ist mit den Begriffen Wettbewerb und Knappheit eng verbunden. »Wettbewerb<br />

(Konkurrenz) [ist] ein Ordnungsprinzip der Marktwirtschaft.« (Weise et al. 1991, S. 329)<br />

461 Etymologisch geht Konkurrenz auf concurrere (lat.): zusammen auftreten (zeitlich),<br />

zusammenkommen (räumlich) sowie zusammenstoßen zurück. Im ursprünglichen Begriff werden<br />

damit Rivalität und Gegnerschaft ausgedrückt (Vgl. Kluge 1999, S. 471; Duden 1982, S. 415;<br />

Langenscheidt 1963, S. 118.)

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