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BEWUßTSEINS- UND ORGANISATIONSENTWICKLUNG

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eine Verbindung zu alten Mysterienschulen betonen, von hoher Wichtigkeit<br />

sind. Das links in der Dollarnote abgebildete Siegel findet verschiedene Entsprechungen<br />

im Kern der Symbolik von Freimaurersystemen, deren<br />

Geschichte insofern gesichert belegbar ist, daß sie auf mittelalterliche<br />

Dombauhütten zurückzuführen sind. Die Interpretation des in ein Dreieck<br />

eingefaßten Auges (hier über der Pyramide) als Auge Gottes ist gängiger<br />

Standard und nicht auf bestimmte Zeiträume oder religiöse Hintergründe zu<br />

begrenzen. 295 Damit erhält der Ausspruch unterhalb der Pyramide, der eine<br />

neue Ordnung verspricht, wiederum eine eigene Färbung.<br />

Nicht zuletzt besteht in Entsprechung von Form und Inhalt der menschliche Körper überwiegend<br />

(ca. 66 %) aus Wasser. (Vgl. Goldbeck 2004, S. 1.)<br />

295 Eine vollständig eindeutige Zuordnung der in der Dollarnote enthaltenen Symbolik scheint mir<br />

nicht angemessen zu sein. Es scheint mir aber festzustehen, daß die darin vorhandene Symbolik<br />

zeitlich weit vor dem Auftreten des Christentums in unterschiedlichen kulturellen und<br />

verschiedenen esoterischen Zusammenhängen zurückzuverfolgen ist. Bauer et al. ordnen die<br />

Pyramide und das Dreieck den Ursymbolen zu. Das Auge findet bei ihnen seinen Niederschlag<br />

im Christentum als Symbol für göttliche Inspiration sowie als altägyptisches Amulett, das Tod<br />

und Wiedergeburt symbolisiert. Sie ordnen dem vielfach erneuerten und umgestalteten Auftreten<br />

von Symbolen in unserer Moderne (ist Gegenwart nicht immer „modern“ und der Gehalt von<br />

„Modernität“ daher einigermaßen relativ?) eine hohe Bedeutung zu. »Überlieferte Sinnbilder<br />

verweisen uns nicht mehr […] allein auf Überreste der Vergangenheit. Sie zwingen uns, uns auch<br />

mit dem Geheimnis des zunehmenden Zaubers zu beschäftigen, die sie auf die Gegenwart<br />

ausüben. Sie sind damit auch ein Mittel, uns zu Gedanken über die Entwicklungen der Zukunft<br />

anzuregen.« (Vgl. Bauer et al. 1996, S. 17 ff.; insbes. S. 23, S. 39 sowie S. 209, S. 453 ff.) Heinz-<br />

Mohr zeigt an verschiedenen Beispielen, daß das Auge altes Symbol intellektueller und<br />

spiritueller Wahrnehmung sowie Symbol der höchsten göttlichen Instanz selbst ist. (Vgl. Heinz-<br />

Mohr 1998, S. 41 f.) Nicht nur das, Koenig schreibt in «Urmotiv Auge…»: »Auch das christliche<br />

Auge wird in Dreiecksform abgebildet. Dieses Symbol wurde erst über steten und nicht<br />

abzuwendenden Druck seitens der italienischen Bevölkerung im Mittelalter von der katholischen<br />

Kirche eingeführt, die sich lange Zeit gegen Gebrauch und Sanktuierung dieses Zeichens, das ja<br />

auch als [weibliches] Genitalsymbol bekannt war, gewehrt hat. Man machte es zur Sinngestalt der<br />

Trinität und durch Einschreiben der Augengestalt zum bekannten »Auge Gottes«.« (Koenig 1975,<br />

S. 413; vgl. auch Bexte 1999, S. 47.)<br />

Eine ausgiebig bebilderte Darstellung des Freimaurertums aus der Sicht eines Insiders findet man<br />

bei Valmy 1998. „Von innen“ und „von außen“ verursachte Krisen werden nicht ausgeblendet.<br />

Eine kurze Zusammenfassung der Wurzeln der modernen Freimaurerei findet man ebenda auf S.<br />

19 ff.<br />

Für Abbildungen der Symbole auf der 1-Dollar-Note in freimaurerischen Zusammenhängen vgl.<br />

Valmy 1998, z.B. S. 81; S. 103; S. 117; S. 134 ff.; S. 136. Valmy ordnet einigen USamerikanischen<br />

Präsidenten die aktive Zugehörigkeit zur Freimaurerei zu, darunter finden sich<br />

auch die zu den Gründervätern der USA zählenden Benjamin Franklin und George Washington.<br />

(Vgl. Valmy 1998, S. 24.) Die Dokumentenlage ist wie so oft bei Geheimgesellschaften (zu<br />

denen auch staatliche Geheimdienste zählen) dürftig und widersprüchlich, was eindeutige und<br />

richtige Zuordnungen erschwert. Im Brockhaus erscheint Benjamin Franklin als Aufklärer,<br />

Essayist, Naturwissenschaftler, Politiker und Puritaner. (Vgl. Brockhaus 1997 Bd. 7, S. 553.)<br />

George Washingtons weltanschaulicher Hintergrund wird im Brockhaus nicht besprochen. In<br />

einem kurzen religionswissenschaftlichen Text von der Ruhr-Universität Bochum und im<br />

«Freimaurer Politiker Lexikon» werden George Washington und weitere prominente Politiker<br />

und Künstler den Freimaurern zugerechnet (Vgl. ruhr-uni-bochum.de 2004, Minder 2003.)<br />

Einen Einblick in «Esoterisches Christentum: von der Antike bis zur Gegenwart» und ihre<br />

vielfältigen Strömungen und Facetten gibt Wehr 1995. Aspekte der Freimaurerei könnten auch<br />

unter dieser Überschrift betrachtet werden.

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