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BEWUßTSEINS- UND ORGANISATIONSENTWICKLUNG

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406<br />

organisationaler Prozesse mit unbeachteter Nicht-Funktionalität, sondern<br />

um Wege zu bewußter Gestaltung organisationaler Prozesse im Einklang<br />

mit dem Fluß individueller und organisatorischer Lebensprozesse. Daß<br />

nachhaltige qualitative Veränderungen von Organisationen nicht ausschließlich<br />

„von oben“ angestoßen werden müssen, sondern auch „von<br />

unten“ aus angetrieben und angestoßen werden können, zeigt sich am<br />

Beispiel der nicht mehr existierenden DDR. Daß der Umwandlungsprozeß<br />

dann letztlich von alten und neuen Machthabern aufgegriffen, kanalisiert<br />

und teilweise umgelenkt worden ist, steht auf demselben Blatt 1001 .<br />

Die Aktivierung eines bewußten Zuganges zu inneren Bildern birgt jedoch<br />

auch Gefahren. Man wird insbesondere in kritischen Situationen mit einem<br />

Gang auf Messers Schneide leben müssen. Bewußt gehandhabtes Bildhaftes<br />

kann, als Leitbild eingesetzt, direkte Manipulation erleichtern und so innere<br />

Unabhängigkeit und Lebendigkeit ebenso unterdrücken, wie das Fehlen<br />

eines Zugangs zu inneren Bildern. Der Begriff des Feindbildes gehört als<br />

exemplarische Mahnung in diesen Zusammenhang. Fruchtbare Entwicklungen<br />

sind mit bildhaften Zugängen nur unter Rückbindung auf die individuelle<br />

Integrität aller Beteiligten und eine sich entwickelnde<br />

Handlungsethik möglich. Sonst drohen »leuchtende Augen« zum Symptom<br />

in gegenseitiger Abhängigkeit verstrickter Führer und Geführter zu werden,<br />

die sich eines Leitbildes solange gegenseitig versichern, bis es nicht mehr<br />

haltbar ist und im Extremfall katastrophal zusammenbricht.<br />

In diesem Sinn braucht es die Fähigkeit, Bilder und Geschichten zu<br />

entwickeln, die die äußeren Veränderungen im Verhältnis zur eigenen<br />

Organisation so aufnehmen, daß anstehende Veränderungen auch bei<br />

Unsicherheit positiv umgesetzt werden können. Diese Bilder müssen<br />

dergestalt sein, daß sie durch ihre Art und ihre Darbietung zum Hinterfragen<br />

und Umarbeiten einladen. Daraus folgt, daß im Wandel Planungen<br />

kurzfristiger, flexibler, vorläufiger und schrittweise aufgebaut und umgestaltet<br />

werden müssen. Ansonsten werden Planungen zu Zwangsjacken oder<br />

zu Papiervorlagen, die von der Realität widerlegt werden. Manager können<br />

im gelingenden Fall zunehmend zu Helfern, Begleitern und Katalysatoren<br />

des Wandels werden. 1002 Teile dieser Arbeit sind das Kanalisieren und<br />

Konzentrieren von Umbildungsprozessen auf Kernaufgaben. Mit weniger<br />

organisatorischer Führungsverantwortung betraute Mitarbeiter formen mit<br />

zunehmender Reichhaltigkeit ihres inneren Erlebens der Organisation ihre<br />

1001 Die Vereinigung der beiden deutschen Staaten BRD und DDR nach 1989 bedeutete »in vielen<br />

Bereichen tatsächlich nur “Beitritt Ostdeutschlands“ und ließ so gut wie keine Spielräume für<br />

Experimente«. (Vgl. Bundeszentrale für politische Bildung 2004)

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