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BEWUßTSEINS- UND ORGANISATIONSENTWICKLUNG

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6.2.3 Zur Subjektivität von Ratingskalen<br />

6.2.3.1 Anspruch und Wirklichkeiten von Konzepten und Grundannahmen<br />

Ratingskalen sind sowohl Instrument der pragmatischen Wiedergabe<br />

organisatorischer Realitäten als auch der wissenschaftlichen Untersuchung<br />

von Organisationen. Jäpel bezeichnet sie im Sinne des „common sense“ als<br />

Meßinstrument. Er bewertet ihren Stellenwert in folgender Weise: »Die<br />

Bereiche, in denen die Rating-Skala in den Sozialwissenschaften eingesetzt<br />

wird, sind nahezu unüberschaubar, da das Rating-Verfahren sowohl bei<br />

Selbsteinschätzung als auch bei Fremdeinschätzung verwendbar ist. Man<br />

benutzt die Rating-Technik bei der Einstellungs-, Meinungs- und Imagemessung,<br />

bei der Beurteilung von Personal, der Kooperationsfähigkeit, der<br />

Attraktivität, der Führerschaft, bei der Charakter- und Persönlichkeitsmessung,<br />

um nur einige wenige Beispiele zu nennen und das Spektrum der<br />

Anwendungsmöglichkeiten aufzuzeigen.« 618<br />

Die Anwendung von Ratingskalen dient dem Ziel, Phänomene in abstrakter<br />

und formalisierter Form greifbar werden zu lassen, indem verschiedene<br />

Merkmale von Objekten systematisch zusammengestellt und mit einer zu<br />

bewertenden Skala versehen werden. Phänomene werden dabei anhand von<br />

Merkmalen charakterisiert, die quantitativer Erfassung zugänglich sind bzw.<br />

zugänglich zu sein scheinen. Die Merkmale werden wiederum abweichend<br />

von Meßprozessen in der Physik in der Regel nicht direkt betrachtet,<br />

sondern indirekt durch subjektive Bewertungen von „Außenstehenden“<br />

erfaßt 619 . Diese subjektiven Bewertungen basieren auf eingeschränkten<br />

Wahlentscheidungen zwischen von Skalendesignern subjektiv<br />

vorgegebenen Antwortkategorien. Die damit doppelt subjektiven<br />

Bewertungen der Merkmale werden statistischen Auswertungen durch<br />

wiederum subjektiv kategorisierte Übersetzungen von Antwortkategorien in<br />

Zahlenwerte zugänglich gemacht.<br />

Es gibt unterschiedliche Arten von Ratingskalen. Diese können anhand<br />

618 Jäpel 1985, S. 121<br />

619 Ratingskalen erfassen zumeist nicht das Merkmal selbst, sondern seine Bewertung durch dritte,<br />

z.B: Zeugnisnoten beinhalten nicht, welche Leistung ein Mensch in den jeweiligen Kategorien<br />

erbracht hat, sondern wie ein anderer (Vorgesetzter, Lehrer usw.) seine Leistungen bewertet.

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