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BEWUßTSEINS- UND ORGANISATIONSENTWICKLUNG

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xiii<br />

Welt sind stabil. Die Vorstellungen entstehen in dieser Welt nicht selbst<br />

aufgrund von Vorstellungen, sondern sind Abbilder einer objektiven<br />

Realität – mit unterschiedlichem Wahrheitsgehalt 1529 . Daher mündet alles<br />

Vorstellungshafte nicht im unendlichen Regreß. Die Materie und aus ihr<br />

erkennend abgeleitete Vorstellungen werden von der geistigen<br />

Grundordnung der Welt in einem stabilen Prozeß gehalten.<br />

Es bestehen in dieser Welt drei Irrtumsmöglichkeiten:<br />

1. Mit Vorstellungen wie den von Menschen angenommenen Naturgesetzen<br />

kann man gleich einer mathematischen Grenzwertbetrachtung der<br />

Wirklichkeit theoretisch unendlich nahe kommen, sie aber wegen der<br />

Erkenntnisgrenze niemals objektiv erfassen. Es ist also in jeder Aufstellung<br />

eines Naturgesetzes oder eines Begriffes durch den Menschen<br />

ein mehr oder minder großer Irrtum mit enthalten. Damit hat jede geistige<br />

Tätigkeit des Menschen 1530 Theoriecharakter.<br />

2. Man kann Modelle wie Naturgesetze zu Phänomenen der materiellen<br />

Welt in der Form falsch zuordnen, so daß materielle Phänomene irrtümlich<br />

der falschen Theorie eines Naturgesetzes zugeordnet werden.<br />

3. Man kann aus den Phänomenen Gesetze ableiten, die falsch sind und<br />

daher nirgendwo Gültigkeit haben.<br />

Die Basisstruktur des Erkennens ändert sich unter den hier definierten<br />

Annahmen beim Übergang von einem rein materiellen Weltbild zu einem<br />

Weltbild mit geistigen und materiellen Anteilen folgendermaßen:<br />

Die beobachteten physiologisch-materiellen Gegebenheiten des Erkennens<br />

ändern sich nicht, da Materie per Definition dieser Wirklichkeit existent ist.<br />

Alle Erkenntnisse über die Wirklichkeit sind aber gemäß den oben getroffenen<br />

Feststellungen nur vorläufige Theorie und können somit von einer den<br />

wahren Gesetzen besser angenäherten Theorie abgelöst werden.<br />

In dieser Welt sind nur die Korrelate des Erkennens in der Physis des Menschen<br />

aufzufinden, aber nicht der Vorgang selbst. Daher sind die Erkenntnisse<br />

des Menschen über beliebige Objekte ihrem Wesen nach geistig. Also<br />

1529 Lügen sind real. Sie haben eigene Realitäten und schaffen erweiterte Realitäten.<br />

1530 Davon muß man für alle Zukunft ausgehen, wenn man tatsächlich die menschliche<br />

Erkenntnisgrenze für prinzipiell unüberwindbar hält, wie es in diesem Teil des Denkexperimentes<br />

vorausgesetzt wird. Eine solche Ewigkeitsprognose scheint mir angesichts der Geschichte<br />

menschlichen Erkennens gewagt. Wenn man nun aus der Erfahrung einer – vermuteten – weit<br />

überwiegenden Mehrheit von Personen schließt, daß tatsächlich zur Zeit die Erkenntnisgrenze<br />

nicht überwindbar ist, und schließt, daß dieses grundsätzlich für alle Zeit an dem sei, dann ist<br />

dieses genauso gewagt. Die Natur der besonderen innovativen Leistung – wie sie derzeit in der<br />

schrittweisen Überwindung der Erkenntnisgrenze beispielsweise vorliegen könnte – ist nämlich<br />

die, daß sie gerade durch Mehrheit und statistische Untersuchung und damit auch mit dem „state<br />

of the art“ zeitgenössischer akademischer Wissenschaft nicht erfaßbar sein kann.

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