25.12.2013 Aufrufe

BEWUßTSEINS- UND ORGANISATIONSENTWICKLUNG

BEWUßTSEINS- UND ORGANISATIONSENTWICKLUNG

BEWUßTSEINS- UND ORGANISATIONSENTWICKLUNG

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

448<br />

Ziele selbst zu bestimmen und das Gelernte bewusst anderen zu<br />

übertragen.« Die Identität einer Organisation »kann mit dem Ich eines<br />

Menschen verglichen werden, das allen Wahrnehmungen, Gedanken,<br />

Gefühlen und Willensäußerungen Zusammenhang und Kontinuität<br />

verleiht.« Sie kann auch als Geistpol bezeichnet werden. Dieser ist es, der<br />

die Einmaligkeit und Unverwechselbarkeit einer Organisation ausmacht.<br />

»Und wie ein Individuum seiner Körperlichkeit und den situativen<br />

Möglichkeiten und Beschränkungen Rechnung tragen muss«, kann auch<br />

eine Organisation »nicht in 100-prozentiger Beliebigkeit ihren Weg<br />

wählen.« 1093<br />

Das Geistige »ist kein diffuses Abstraktum, sondern wirkt im Einzelmenschen<br />

als Fähigkeit, sich selber Werte, Ziele, Ideen und Sinn zu definieren –<br />

auch wenn diese im Alltag nicht umsetzbar sein mögen. Und auf der<br />

Systemebene der Organisation ist es die Fähigkeit eines Unternehmens,<br />

seine Identität zu bestimmen, die in Unternehmenspolitik und Strategie – so<br />

gut es die Situation erlaubt – realisiert werden.« 1094 Diesen Qualitäten<br />

entsprechend benötigt das geistig-kulturelle Subsystem Freiheit als<br />

Gestaltungsprinzip, um gedeihen zu können 1095 .<br />

In enger Anlehnung an Glasl kann der geistige Pol einer Organisation auch<br />

durch den Begriff Organisationskultur erfaßt werden. Diese umfaßt den<br />

Kern der Organisationskultur, Grundorientierungen, Medien und Ausdrucksmittel<br />

der Organisationskultur, Ausprägungsmodalitäten, Typen von<br />

Organisationskulturen und Verankerungsinstrumente. Der Kern der<br />

Organisationskultur verschafft sich durch Grundauffassungen und Grundwerte<br />

Ausdruck. Bei Unternehmen beinhalten diese »wie das Unternehmen<br />

grundsätzlich über Arbeit, Kunden, Natur, Gewinn, Leistung usw. denkt.«<br />

Um diesen kulturellen Kern herum entstehen und manifestieren sich<br />

Grundorientierungen, die ihn in pragmatische Grundhaltungen hinsichtlich<br />

des Umgangs mit Zeit, Kunden, Technologie, Innovation und Mitarbeitern<br />

umsetzen. 1096 Organisations-Kultur selbst ist wie jede Kultur im Kern nichtrational<br />

und schon gar nicht rational-funktional gestaltbar und leitbar.<br />

Organisationskultur ist vielmehr holographisch und entfaltet sich, wenn<br />

Menschen sie »inszenieren«. Sie formt sich, wenn Menschen passender<br />

»Wellenlänge« und Resonanz zusammenfinden und Eigenart und Stil von<br />

Organisation reproduzieren, gestalten und umformen. Sie ist damit<br />

qualitativ weit mehr mit den Begriffen Synchronizität, Feld und<br />

1093 Vgl. Glasl et al. 1996, S. 25. Im Originaltext steht anstelle Organisation »ein Unternehmen«.<br />

1094 Vgl. Glasl et al. 1996, S. 27.<br />

1095 Vgl. Glasl 1997, S. 119 f.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!